Freitag, 24. Dezember 2010

9.Bärenfels Heiligabendmarathon



Was tut man nicht alles um unbedingt noch einmal einen Marathon in 2010 zu laufen. Da wird mal kurzer Hand der Siebengebirgsmarathon abgesagt und schon ist alles dahin. Wofür die Quälerei nach der überstandenen Verletzung? So kann man doch nicht ein Jahr abschließen. Ein Marathon muß noch gelaufen werden in 2010. Unbedingt!
Es gibt eine Alternative, der Bärenfels Heiligabendmarathon. Los geht's anmelden!
Also fleißig weiter trainieren im Schneechaos. Und genau da passiert das Unglück. Beim Bergtraining im Odenwald rutsche ich beim runter laufen vom Melibokus aus, und falle auf Knie und Brustkorb. Die Prellung und Schmerzen am Knie lassen schnell nach. Aber von Tag zu Tag wird das Luft holen schmerzhafter. Überhaupt die ganze Rippengegend ist druckempfindlich und schmerzt. Untersuchung ergibt, Rippenprellung oder sogar gebrochen. Machen kann man da nichts. Es gibt ein paar Schmerzmittel um das Ganze erträglicher zu machen.



Egal wie, Hauptsache noch mal einen Marathon laufen in 2010

Aufstehen am Heiligen Abend um 3:30 in der Früh! Müsli, Brote, Taschen ins Auto und ab in Richtung Bärenfels. Noch sind die Autobahnen entgegen aller Witterungsprognosen frei. Aber kurz vor Hoppstädten-Weiersbach fängt es immer heftiger an zu schneien und das Thermometer zeigt -5°Grad.

Startunterlagen gibt es im Campusgelände. Schnell mal hin und alles klar machen. Das Campus Gelände ist riesig. Keine Menschenseele zu sehen. Nur ein Cafe hat offen. Ein paar Läufer sitzen drin. Ich parke den Wagen auf einem völligst vereisten Parkplatz, da sonst nichts auf der abschüssigen Straße frei ist. Im Cafe sagt man mir, dass es die Startunterlagen irgendwo in der Nähe vom Start gibt. Aber so genau kann mir das auch niemand sagen. Sehr seltsam alles. Ich gehe zurück zum Wagen will losfahren, aber keine Chance. Die Antriebsräder haben sich inzwischen im Eis eingebuddelt. Super! Und nun? Zu Fuß weiter. Immer noch dunkel draußen, nichts zu sehen. Die Straßen sind spiegelglatt. Ich laufe ein paar hundert Meter den Berg hinunter. Nichts zu sehen von Anmeldung. In der Ausschreibung stand ja auch im Campusgelände. Also laufe ich wieder nach oben. Es ist saukalt. Das ganze Campusgelände suche ich ab. Nichts!
Nochmal zurück ins Cafe. Zum Glück ist dort noch jemand der auch zum Start will. Er nimmt mich in seinem Auto mit. Der Weg ist doch sehr weit, das hätte ich zu Fuß nie geschafft. Vor allem nicht mit voll bepackter Tasche.
Der Start und gleichzeitig das Verpflegungszentrum befindet sich in einem Tunnel.



Verpflegungszentrum, Startunterlagen, Rennleitung, Taschendepot alles im Tunnel untergebracht.



Es ist saukalt, spiegelglatt, mein Auto steckt fest und vor mir liegen noch 42,2km Marathon im Tiefschnee. Was gibt es schöneres?



kurz vorm Start ein Blick auf die Laufstrecke Fotoquelle laufticker.de

8:00Uhr. Noch ein paar Worte vom Orgateam, von wegen andere Strecke, vereiste Wege, vorsichtig laufen usw. Raus in den Tiefschnee, bei Schneefall und -5°Grad. Perfekt!

Los gehts in den Eiskanal. Gerade mal zwei Spuren im Schnee führen vom Start weg. Überholen erst mal unmöglich. Rechts und links beleuchten Fackeln den noch dunkeln Weg. Neuer Schnee kommt von oben.



los gehts, start frei für den Heiligabendmarathon Fotoquelle laufticker.de

9 Runden soll das jetzt so weiter gehen. Strecke ist leicht ansteigend. Die Unterführung der Autobahn kommt. Für ein paar Sekunden festen Beton unter den Füßen. Dann wieder weiter im Schnee.



erster leichter Anstieg nach der Autobahnunterführung Fotoquelle laufticker.de

Inzwischen nur noch eine Spur zum laufen. Wer überholen will, muß für ein paar Meter in den Tiefschnee. Nur so geht es.



wer überholen will, muß die Spur verlassen Fotoquelle laufticker.de

Zur rechten jetzt ein malerischer See in der Winterlandschaft. Es paßt einfach alles wenn man bedenkt, dass heute doch der Heilige Abend ist. Aber zum Marathon laufen ist das schlicht und ergreifend eine absolute Katastrophe.



Winterliche Idylle, zum Marathon laufen eher ungeeignet Fotoquelle laufticker.de

Der Unmut der Läufer/innen wächst. Fast jeder meckert vor sich hin. Ich auch. Es geht kaum vorwärts auf dem schwer zu laufenden Untergrund. Ich überschlage schon mal die mögliche Endzeit um die 4 Stunden 30. Hier fehlt es an jeglicher Motivation irgendwie schneller zu laufen. Es würde sowieso nicht funktionieren, da jedes Überholmanöver im Tiefschnee so viel Kraft kostet, dass man spätestens nach 2 Runden platt ist. Immer noch ansteigende Strecke. Plötzlich verwirrende blaue und auch gelbe Markierungen im Schnee. Hier ist die Verzweigung der Strecke. Ich laufe einfach den anderen hinterher. Wird schon passen. Der Weg wird nun noch ungemütlicher. Die Laufspur läßt gerade mal so 2 Füße in der Breite zu.



2 Schuh breite Laufwege Fotoquelle laufticker.de

Obwohl die Veranstalter alles erdenkliche versucht haben um die Strecke zu präparieren, ist es mehr als grenzwertig hier zu laufen. Jetzt kommt ne ganz spitze Kurve und weiter geht es den Berg hinauf. Dies ist auch gleichzeitig das steilste Stück. Die ersten gehen bereits. Das macht jetzt ganz schön zu schaffen. Ich merke die Rippenverletzung bei Luft holen. Ob ich das 9 Runden durchhalte? Ein Glück, die höchste Stelle der Strecke scheint erreicht zu sein. Jetzt geht es erst einmal runter. Wieder blaue Markierungen im Schnee, damit man auch schön auf dem Weg bleibt, den man eigentlich nur erahnen kann. Die Schleife ist gelaufen und wir kommen jetzt wieder auf den Streckenteil der runter zum Start führt. Hier ist jetzt mit Gegenverkehr zu rechnen! Wie soll das funktionieren bei gerade mal einer Spur? Ganz einfach. Es gibt 2 Möglichkeiten. Man hält an und stellt sich kurz in den Tiefschnee auf die Seite, oder man läuft ein Stück im beschwerlichen Tiefschnee weiter. Das kann es doch nicht sein, oder? Gegenverkehr im Eiskanal. Gleich zwei mal pro Runde. Beim hochlaufen und wieder beim runterlaufen. Damit hat man über die Hälfte der Runde mit Gegenverkehr zu kämpfen! Jetzt bin ich echt am überlegen, ob ich nicht abbrechen soll. Das hat doch nichts mehr mit laufen zu tun. Die Füße sind schon jetzt total durchgeweicht. Wieder unter der Autobahn durch. Jetzt wenigstens 2 Spuren bis runter zum Start/Ziel Bereich. Rein in den Tunnel. Die erste Runde ist geschafft. Am Verpflegungsstand jetzt schon viele Läufer/innen.



Heiße Getränke sind sehr willkommen Fotoquelle laufticker.de



Wendepunktmarkierung im Tunnel. Fotoquelle laufticker.de

Ich gehe in die 2. Runde. Das Ding wird hier zu Ende gelaufen. Egal wie! Den Hohn und Spott zu Hause möchte ich mir wirklich nicht antun. Jetzt ist natürlich auch beim Anstieg schon der Gegenverkehr. Die Hoffnung, dass die Strecke besser wird gebe ich nach einer weiteren Runde auf. Der Neuschnee macht die Spurrillen teilweise sogar noch enger. Irgendwie nur zu Ende laufen. Zeit völlig egal. Ich bin hier sowieso nur im jogging Tempo unterwegs. Mehr geht ja auch nicht. Irgendwann wird die Strecke noch voller. Ja es gibt noch eine Steigerung. Die Teilnehmer des 9,2km Laufes werden jetzt auch noch für 2 Runden auf die Strecke geschickt. Na prost Mahlzeit. Wenigstens gibt es ab und zu ne nette Unterhaltung auf der Strecke und man kann gemeinsam über die ausweglose Situation jammern. Gemeinsam meckern gibt Kraft für die nächsten Runden. Doch leider steigt mein Gesprächspartner aus Bensheim nach der 5.Runde aus. Seine Laufkumpels wollen nach Hause. So ein Mist, jetzt geht es wieder ganz alleine weiter.



Mir reicht es eigentlich schon, aber aufgeben geht ja gar nicht Fotoquelle laufticker.de

Noch 4 Runden. Es ist zum kotzen. An den Steigungen gehen die meisten. Aber fast jeder macht bereitwillig Platz und läßt die noch laufenden vorbei. Die Teilnehmerzahl schrumpft von Runde zu Runde. 55 Marathonstarter waren es am Start. 38 davon haben tatsächlich die komplette Strecke absolviert. Ich kann es den 18 Aussteigern wirklich nicht verdenken. Hier ist man schnell mal umgeknickt wenn die Kräfte schwinden. Ich muß mit meinem erst kürzlich überstandenen Bänderriss mit Wadenbeinfraktur auch höllisch aufpassen dass hier nichts passiert. Das würde jetzt noch fehlen. Also ganz gemütlich zu Ende laufen. Aber in Runde 7 passiert es dann doch. Ich laufe nach dem Tunnel den leichten Anstieg hinauf. Da kommen mir eine Läuferin auf der einen Spur und ein Läufer auf der, inzwischen durch die Überholmanöver gebildeten 2. Spurrille entgegen. Niemand macht Platz. Da hilf nur noch eins. Ich weiche aus in die Mitte in den Tiefschnee. Obwohl ich selbst nur ne leichte Berührung wahrgenommen habe, liegt die Läuferin plötzlich im Schnee. Sie hat Schmerzen im Gesicht. Scheinbar muß sie an meiner Schulter hängengeblieben sein. Ja das tut natürlich weh! Nach ein paar Minuten hat Sie sich beruhigt. Zum Glück ist scheinbar nichts schlimmeres passiert. Ich will noch mit nach unten zum Start/Ziel Bereich kommen, aber Sie meint es geht schon, ich soll mich nicht verrückt machen und weiter laufen. OK, ich laufe weiter, aber ausblenden kann ich das erst mal nicht. Das macht mir schon Gedanken. Ich laufe die letzten beiden Runden einfach nur noch so durch. Ich will jetzt nur noch fertig werden. Ich bin total durchnäßt, die Schuhe quaken, das macht kein Spaß. Was habe ich alles unternommen um unbedingt in 2010 noch einen Marathon zu laufen. Aber trotz den extremen Bedingungen habe ich den ganzen Lauf keine Probleme mit der schlimmen Sprunggelenksverletzung vom September bekommen. Auch die Rippen merke ich kaum. Noch ein paar Meter und ist geschafft.



Endlich nach über 4 Stunden ist das Ziel erreicht Fotoquelle laufticker.de

Der Forerunner zeigt noch nicht mal 39km. Trotzdem ist es meine 9. und letzte Runde. Vielleicht durch den Tunnel, oder sonst irgendwas hat den GPS Empfang gestört. Ich frag' lieber nochmal bei der Rennleitung. Aber ich habe alle 9 Runden hinter mir. Bin also fertig und sogar 7. bin ich geworden in 4:06:54. Finisher Medaillen gibt es auch. Aber nicht so wie sonst, sondern als Lebkuchenherz.



Statt Medaillen ein Lebkuchenherz. Auch schön.

Wie geht es jetzt weiter. Ich muß doch irgendwie zu den Duschen kommen. Mein Auto steckt ja fest. Aber hier sind alle so hilfsbreit, da kommt sofort auch schon jemand vom Bärenfelsteam und will mir helfen, mein Auto von dem Parkplatz runter zu ziehen. Ne geschlagene halbe Stunde versuchen wir den Wagen vom spiegelglatten Parkplatz zu bekommen. Ich habe immer noch meine Laufklamotten an. Klatschnasse Füße, der Schneefall hört nicht mehr auf. Für heute bin ich wirklich total bedient. Endlich meint Smart hat wieder eine halbwegs befestigte Straße unter den Rädern. Der nette Helfer vom Orgateam zeigt mir sogar noch den Weg zu den Duschen, den ich im Leben nie gefunden hätte.

Warme Duschen. Die ganzen Füße brennen. Alles tiefgefroren. Ich weis nicht mehr wie lange ich geduscht habe, aber so richtig warm ist mir immer noch nicht.
Die Siegerehrung findet im örtlichen Kino statt. Ein ganzer Kinosaal nur für uns Läufer. Klasse! Und auch das ist hier super familiär gemacht. Es wird jeder einzelne Teilnehmer aufgerufen. Dazu noch ein passender Spruch, ein schönes Geschenk und die Anerkennung für jeden, der heute dieses Drama mitgemacht hat. Sehr schöne Siegerehrung bei der mal nicht nur die Sieger und AK Platze im Vordergrund standen, sondern hauptsächlich die Teilnehmer. Klasse!
Die Heimfahrt über die inzwischen total verschneite Autobahn bekomme ich auch noch irgendwie geregelt. Jetzt noch schnell zum Weihnachtsessen bei den Eltern, und bloß nichts von den Strapazen des Marathons anmerken lassen, sonst wird das ein ungemütlicher Abend.

Vielen lieben Dank an:

-den Helfer vom Orgateam Bärenfels fürs Auto rausziehen und Weg zeigen.

-den Läufer aus Mannheim, der mich zum Start gefahren hat.

- Nicht zu vergessen natürlich alle Helfer und das Orgateam vom Bärenfels, die wirklich alles versucht haben die Strecke halbwegs zu präparieren.

- Gabi Gründling von laufticker.de für die meisten Bilder in diesem Bericht

Sonntag, 12. Dezember 2010

12.Siebengebirgsmarathon



Darauf freut man sich ein ganzes Jahr. Und jetzt das!

Sicherheit hat selbstverständlich höchste Priorität.
Kommentar des Veranstalters:

Liebe Starterinnen und Starter des Siebengebirgsmarathons und -halbmarathons, leider müssen wir auf Grund der aktuellen Wetter- und Schneeverhältnisse im Siebengebirge die Veranstaltung in diesem Jahr absagen.

Unsere Ersthelfer wären im Notfall nicht in der Lage, zu den Hilfebedürftigen vorzudringen. Das Risiko für die Sportler ist damit unkalkulierbar geworden, da auch insbesondere durch die Schneelage und herumliegende nicht sichtbare Äste und Steine erhöhte Verletzungsgefahr besteht. Die Sicherheit der Sportler hat oberste Priorität, alle anderen Ansprüche treten dahinter zurück.

Dann eben wieder in 2011, sehr schade!

Samstag, 20. November 2010

Lindenseelauf Rüsselsheim



Auch wenn es diese Woche wieder einen Rückschritt mit dem Training gab. Es muß doch weitergehen! Der Lindenseelauf steht auf dem Programm. Seit letzten Sonntag gibt es Schmerzen in der Kniekehle. Dazu noch einen dicken Fuß seit Mittwoch. Ganz schlecht. Lindenseelauf auslassen? Nix da! Also wie üblich Donnerstag / Freitag kein Training. Bein getaped, Sprunggelenksbandage an, und ab nach Rüsselsheim.

Die Stimmung steigt, ich treffe wie verabredet auf ein paar Lauffreunde.



Zusammen macht es mehr Spaß: Frank, Michael, Gregor und Nadja

Alle reden von einem lockeren gemütlichen Trainingslauf über 15km. Genau was ich im Augenblick brauche. Die Strecke führt zum größten Teil durch den Mönchbruch bis hin zur Startbahn des Rhein Main Flughafens. Dann wieder zurück nach Rüsselsheim-Haßloch.

Schon beim warmlaufen merke ich, das wird ne schmerzhafte Nummer hier. Die Kniekehle schmerzt. Was das blos ist? Von dem Sprunggelenk will ich gar nicht reden. Irgendwie werd' ich die 15km durchlaufen können.

Ich stelle mich beim Start ganz hinten an. Das ist heute besser so. Los geht's.
Die ersten Meter sind etwas beschwerlich, aber so langsam läßt das leichte hinken nach. Der Laufstiel wird zunehmend runder. Ich bin gleich mal reihenweise am überholen. Mit einem Schnitt von 4:37min/km geht es über die Laufstrecke. Ich fühle mich sicherer und komme immer näher an Gregor and Nadja ran. Bei KM3 habe ich die beiden eingeholt. Wir drosseln das Tempo und qutschen was das Zeug hält. Was für ein entspannter Lauf durch den Mönchbruch. Sehr schön, so gefällt mir das. Die KM Schilder fliegen nur so vorbei, von Ermüdung gar keine Spur. Die Schmerzen werden fast ausgeblendet, mir geht es gut. Ich bin glücklich, dass es doch viel besser läuft als gedacht. Gegen Ende meldet sich auch das Sprungelenk wieder etwas mehr. Aber alles im Rahmen. Den letzten KM ziehe ich vor lauter Euphorie noch mal an. 4:17min für den letzten KM. Prima. Im Ziel ne 1:10:48 handgestoppt für 15km. Das ist nach all den depremierenden Ereignissen der letzten 10 Wochen doch sehr gut.
Nach dem Duschen, noch ganz gemütlich Kuchen und Kaffee. Sehr schön diese Lindenseelaufserie, und mit 5 Euro Startgeld echt geschenkt!

Sonntag, 7. November 2010

Test 10'er in Bottrop

Statt das letzte ausstehende Ziel für 2010 (Sub 3:45 auf 50km) anzugehen, gibt es jetzt dank der Verletzung, nur einen Testwettkampf über 10km.
Aber auch das sollte eine schwierige Aktion werden.

8 Wochen sind jetzt vergangen seit dem Laufunfall mit Aussenbandriss und 2 facher Fraktur. Das Training kommt trotz allen erdenklichen Bemühungen kaum voran.
Montag der erste vorsichtige Lauf im Freien. Unter Schmerzen 40 Minuten gelaufen. Mittwochs schon etwas besser dann 10km gelaufen. Aber hinterher der komplette Fuß wieder dick und Schmerzen beim gehen.Wieder ne Bänderdehnung. Was nun? Bottrop Testlauf komplett absagen? Nix da. Es muß doch jetzt mal weiter gehen. 3 Tage kein Training gemacht. weder laufen noch strampeln auf dem Spinningrad. Fuß kühlen und eincremen.

Sonntag morgen 3:45 Uhr aufstehen für den Testlauf! Fertig machen, Abfahrt! 288km nach Bottrop für einen 10'er zum Test! Naja, so kann man das auch nicht sehen. Es ist ja nicht nur ein Testlauf. Man trifft ja in Bottrop auf viele nette Bekannte. Außerdem muß ich nicht alleine fahren. In Kriftel steigt Gabi mit ein, die heute über 50km einen super Lauf hinlegt. Am Ende Platz 3. der Frauen bei den deutschen Ultramarathonmeisterschaften! Wahnsinn! Da komme ich mir mit meinem 10'er Testlauf doch ein ganz klein wenig arm vor.

Die 50km und 25km Läufe sind gestartet. Jetzt muß ich mich fertig machen für meinen Lauf. Zwei Tapes mit Zug über die Aussenbänder und eine Sprunggelenksbandage sollen mich unterstützen.



Tapes und Bandage sollen den Einstieg erleichtern



no pain no gain! 10km am Mittwoch noch mit schlimmen Schmerzen. Wie wird es heute werden? Ich muß jetzt die Kurve kriegen!

Ich ordne mich ganz hinten ein. 450 Starter/innen stehen bereit. Saukalt ist es. Aber wie üblich habe ich kurze Sachen an. Warum soll ich da jetzt auch was ändern? Los geht es. Irgendwie die ersten Meter nicht in die Schonhaltung verfallen. Leichtes ziehen am Aussenband, aber es geht. Ganz gemütlich den ersten KM in 5:32min/km gelaufen. Was für ein Tempo! Aber im Augenblick wohl das vernünftigste. Weiter über die Brücke. Rauf überhaupt kein Problem. Aber runter wird sicher nicht einfach. Doch auch das klappt prima. Ein bisschen verkrampft bin ich noch, da der Boden auch nicht gerade angenehm zu laufen ist. Trotzdem, ich fühle mich immer sicherer und erhöhe das Tempo. Weiter auf dem Fahrradweg, leichter Anstieg. Alles super! Aber abwarten, wenn ein paar KM mehr gelaufen sind. Ein Stück in den Wald rein, Verpflegungspunkt bei KM5 am Haidesee. Da braucht man ja wohl nix zu trinken. Ich bin glücklich, es läuft relativ schmerzfrei. Also weiter Tempo erhöhen und überholen. Jetzt zischen die ersten 50km Läufer an mir vorbei. Ein bisschen traurig macht mich das schon. Da wäre ich jetzt normalerweise auch dabei. Sehr schade, aber es hilft nichts. Ich habe heute leider andere Ziele. Weiter zurück auf dem Radweg. Leicht abschüssig. Da werde ich automatisch schneller. Jetzt schon mit Schnitt unter 5min/km unterwegs. Hoffentlich geht das gut. Die Euphorie ist stärker als die Vernunft. Reihenweise werden Läufer/innen überholt. Viele davon stöhnen, und manche gehen sogar. Unglaublich! Aber für viele ist dieses Tempo das Limit! Ging mir am Anfang ja selbst nicht anders. Nochmal rüber über die Brücke. Das ziehen an den Aussenbändern wird etwas stärker, aber überhaupt kein Vergleich zum Training am Mittwoch. Den letzte KM laufe ich sogar in 4:40min/km. Das Ziel kommt schon.



Geschafft! 10km in 50:35min. Mir geht es gut. Nur ganz geringe Schmerzen.

Der Einstieg ist geglückt. Ich bin zufrieden. Jetzt langsam steigern. Am 12. Dezember wird es ernst. Siebengebirgsmarathon.

Freitag, 10. September 2010

Verletzt !



Der Supergau !
Umgeknickt beim Training durch eigene Blödheit ! Fuss 2 Stunden nach meiner vorerst letzten Trainingseinheit



Fuss 46 Stunden nach dem Sport-Unfall. Schwellung hat extremst eingesetzt. Blaue Verfärbung deutet auf Schlimmeres hin.
Sieht leider nicht sehr gut aus. Nach Röntgen und MRT die Ernüchterung. Bänder nur überdehnt, aber Absplitterung am hinteren Teil des Volkmannschen Dreiecks. Ca. 4-6 Wochen Heilungsprozess.
Montag wird es ein Gespräch mit dem Arzt geben. Bin mal gespannt. Naja ich weis ja sowieso was er sagen wird..........



Gespräch mit behandelndem Arzt ergab :
Teilabriss eines Aussenbandes und Fraktur des Volkmannschen Dreiecks (MRT Bild).

4 Wochen mit Airlock Schiene Tag und Nacht,
dann geplanter wiedereinstieg Lauftrainig mit Melleotrain Aktivbandage

Berlin Marathon am 25.Sep. wird wohl ohne mich stattfinden
München Marathon am 10.Okt. könnte wieder klappen - ebenfalls gestrichen
Bottrop Ultra am 6.Nov. ist nun das neue Ziel



Mein bester Freund für 4-6 Wochen Tag und Nacht. Die Airlock Schiene von Bauerfeind



So muß es klappen, der Regenerationplan (überarbeitet am 30.10.2010)

Verlauf :
Do 09.09.10 Unfall - Fuss schwellt an. Behandung : kühlung, hochlegen, Paracetamol Schmerzen : schlimm
Fr 10.09.10 Untersuchung - Röntgen reicht nicht aus um genau Diagnose zu erstellen Behandlung : kühlung, hochlegen, Paracetamol Schmerzen : tagsüber besser, Nachts schlimm
Sa 10.09.10 MRT - Aussenbandanriss und kleine Fraktur Volkmannsches' Dreieck Behandlung : kühlen, hochlegen, Paracetamol Schmerzen : tagsüber aushaldbar, Nachts schlimm
Mo 12.09.10 Besprechung mit Arzt - 4 Wochen Laufpause :-( Behandlung : kühlen, hochlegen, Paracetamol Schmerzen : tagsüber aushaldbar, Nachts schlimm
Di 13.09.10 gehe wieder arbeiten - Fuss schmerz, aber irgendwie aushaldbar. Abends Airlock Schiene abgeholt. Gleich ins Fitnesssudio damit und 65min spinning auf Ergometer. Schwellung geht zurück Behandlung : Airlock Schiene, Paracetamol. Schmerzen: läßt sich aushalten, spinning keine Schmerzen. Nachts wieder Schmerzen
So 19.09.10 erste Woche ist rum. Schmerzen und Schwellung fast weg. Jeden Tag 65min spinning im Studio. Brauche kein Paracetamol mehr.
Mi 22.09.10 Erste lockere 15min Einheit auf den Cross-Trainer zusätzlich zu Spinning 60min. Immer noch Schmerzen oberhalb Knöchel/Schienbeinkannte.
So 27.09.10 Berlin Marathon als Zuschauer. Eine depremierende Erfahrung
Fr 01.10.10 dritte Woche ist vorbei. Inzwischen 65min spinning/35min Crosstrainer - wieder etwas zuversichtlicher
Sa 02.10.10 65min Crosstrainer - prompt die Quittung Sonntags morgens dann Schmerzen am Knöchel - Euphorie wieder etwas gedämpft noch einen Woche bis München. Das wird knapp
Di 05.10.10 erster Belastungstest, locker joggen, höllische Schmerzen am oberen Teil des Wadenbeins. Abgebrochen.
Mi 06.10.10 Neue Röntgenaufnahme. Ebenfalls Reste einer Fraktur im oberen Teil des Wadenbeins erkennbar. Wurde bei der ersten Untersuchung schlicht ignoriert ! Weitere zusätzliche 2 Wochen Laufpause wenn alles gut geht. München Marathon abgesagt :-(



aus der Traum von München. Eine weitere Fraktur am oberen Teil des Wadenbein wird bei der 2.Untersuchung entdeckt. Na hoffentlich war das jetzt alles........erstmal 2 Wochen länger Pause.

So 10.10.10 München Marathon am live Ticker verfolgt :(
Di 12.10.10 Gespräch mit Läufer-Orthopäde ernüchternd : nochmal 2-3 Wochen Pause.Stress für Wadenbein vermeiden.Schiene wieder tragen.Sonst den Verletzungen zu beurteilen alles im normalen Verlauf. Letzte Hoffnung für schnelles Comeback geplatzt :(
Mo 18.10.10 Es wird langsam besser, kaum mehr Probleme beim Treppensteigen,halte mich weiterhin fit mit täglichen Spinning Einheiten, versuche am Wochenende neuen Belastungstest
Fr 22.10.10 neuer Belastungstest auf dem Laufband. Zuerst Schmerzen an den Bändern, dann war es aushaltbar. Insgesammt 15min. Davon 8min freihändig. Hinterher Sprungelenk Schmerzen. Habe mit Eis gekühlt. Wadenbein scheint zu halten. Das habe ich mir auch besser vorgestellt. Erstmal bleibe ich im Fitnessstudio
Sa 23.10.10 Schmerzen Sprunggelenk. Belastungstest entgültig gescheitert. Erst mal eine Woche warten bis zum nächsten Laufversuch :-(
Mi 27.10.10 erster Taq komplett ohne Bandage unterwegs. Kaum Probleme gehabt. Auch beim Spinning. Jetzt muß es doch mal aufwärts gehen
Sa 30.10.10 Neuer Belastungstest auf dem Laufband. 15 minuten Laufen, etwas schneller als 6'er Schnitt. Noch leichte Schmerzen aber aushaltbar. Na bitte! Ein Lichtblick! Aber mehr als 15 Minuten war nicht drin.
So 31.10.10 ganz mutig heute 40min auf dem Laufband, es geht besser. Nach ein paar Minuten waren die Schmerzen erträglich
Mo 01.11.10 Ersten Lauf im freien. 41 Minuten durch den Wald gehumpelt. Schmerzen sind aushaltbar. Der Anfang ist gemacht



Das Opfer kehr immer wieder an den Tatort zurück. Der Baumstamm, welcher alle Träume platzen lies. Geknipst kurz vor dem ersten Lauf nach der Verletzung.

03.10.10 neuer Lauftest. 10km erst leichte Probleme, ab KM2 viel besser, aber ab KM4 wieder schlimmer. Über Nacht Fuß total angeschwollen. Rückschritt!! :-(
07.10.10 es war so geplant, also laufe ich auch. 10km Wettkampf Testlauf in Bottrop. Es hat sich gelohnt! Anfangs leichte unsicherheit, aber dann wurde es immer besser. Leichte Schmerzen Sprunggelenk, aber Fuß nicht mehr angeschwollen. Mit Sprunggelenks K-Tape und Malleaotrain Bandage gelaufen. Ich glaube jetzt geht es aufwärts :-)

Schade für Berlin Marathon :-(
Schade für München Marathon :-(
Schade für 50km Bottrop :-( als erster richtiger vorsichtiger Lauf den 10'er gelaufen

weiter gehts !!

Sonntag, 29. August 2010

32.Koberstädter Wald-Marathon



Nach 2007 und 2009 mein 3.Start beim Koberstädter Waldmarathon. Eigentlich wollte ich diesen Lauf auslassen. Lieber mal erholen und neue Kräfte sammeln für Berlin und München Marathon. Die angeschlagen Knie würden es mir bestimmt danken. Aber sei es drum. Der lange Lauf muß ja sowieso gemacht werden, und Egelsbach ist doch nicht weit weg. Die schöne familiäre Atmosphäre, der leckere Kuchen. Und außerdem wurden die Knie Probleme etwas besser. Also steht der Anmeldung nichts mehr im Wege. Die Woche vor dem Marathon das Training ein wenig überzogen. Naja, wird schon klappen. Eine Sub 3:10 wäre mal wieder ein Schritt in die richtige Richtung und eine gute Motivation für Berlin und München. Aber auch eine Zeit zwischen 3:15 und 3:10 wäre ok. Schließlich ist das der 12. Marathon für 2010 und gerade beim GAG Marathon vor 3 Wochen in Köln hatte ich doch erhebliche Probleme im 2.Streckenabschnitt bekommen.

Sonntag 29.August

Früh aufstehen und frühstücken. Um 8 Uhr ist schon der Start. Ich muß noch die Unterlagen klarmachen. Aber keine Hektik. Bereits um 7:20 Uhr habe ich schon ne Tasse Kaffee vor mir, Startnummer habe ich auch schon. So kann ich nochmal kurz entspannen und warte bis es 8 Uhr ist.



Immer wieder gerne. Mein 3.Start beim Koberstädter Waldmarathon



Allein ein Grund nach Egelsbach zu kommen. Die Kuchenbar



"Trouble" wird es hier nicht geben. Geplant und ausgearbeitet bis ins kleinste Detail. Familiäre Atmosphäre wie beim "Orts-Zehner" trotz insgesamt 1121 Teilnehmer.

Dann geht es los. Etwas Abseits vom Stadion versammeln sich 189 Marathonläufer/innen. Letzte Kontrolle, Schuhschnürung, Stoppuhr, alles klar. Startschuss und los geht's. Jetzt blos nicht wieder überziehen. Cool bleiben und erst mal mitschwimmen. Durch die Straßen von Egelsbach geht es rüber in den Koberstädter Wald. KM1 in 4:10min/km. Ganz locker, wollte ich das doch angehen. Weiter vorbei an den Kleingärten, über die langgezogene Autobahnbrücke der 661. Endlich im Wald, der leichte Anstieg. KM2 in 4:36 und KM3 in 4:33min/km ist jetzt deutlich langsamer. Das sind nicht die Zeiten mit denen man die Sub 3:10 läuft. Irgendwie fällt mir das laufen heute auch schwer. Wohl doch zuviel gemacht unter der Woche. Noch am Dienstag Abend bin ich genau 16km dieser Strecke im 4:50er Schnitt als Trainingseinheit gelaufen. Total bescheuert! Weitestgehend abschüssige Strecke, vorbei am Ernst-Ludwigs-Platz KM4 in 4:18 und KM5 in 4:22min/km.



Nach dem Ludwigsplatz kann man es erst mal laufen lassen. Die Strecke ist leicht abschüssig

Das ist jetzt der Streckenabschnitt, in dem man erfahrungsgemäß Zeit gutmachen kann. Erster Verpflegungspunkt, kurz ein Schluck Wasser genommen. Im leichten Gefälle kann ich jetzt ein paar Mitstreiter abschütteln. Aber ich weis nicht, wie das in der 2.Runde werden soll. Ich bin gar nicht richtig fit um einen Marathon zu laufen. KM6 in 4:14, aber jetzt ist erst mal vorbei mit dem lockeren Laufen. Die Strecke zweigt ab in die erste Zusatzschleife. Hier dürfte jetzt etwas matschiger Boden sein. Ich plaudere ein paar Kilometer mit einem Läufer. Er will Sub 3:15 laufen. Dank der Unterhaltung ist die Zusatzschleife schnell gelaufen. Die letzten KM alle zwischen 4:20 und 4:30 gelaufen. Gut so! Aber ich bin schon ganz schön k.o. Jetzt 10KM Marke. 43:49min das wäre ein 4:23er Schnitt. Das hätte ich jetzt nicht erwartet. Doch so schnell unterwegs. Abwarten, ich habe im Augenblick nicht die Form, sowas 42km lang durchzustehen. Gerade hier im Koberstädter Wald, da ist man doch ganz auf sich alleine gestellt. Keine Zuschauer, mal abgesehen von den Versorgungständen und eine handvoll Angehörigen.



Der Mörsbacher Grund. KM10,5 oder eben KM28,5

Ich versuche ein bisschen Tempo rauszunehmen, das wird sonst nicht lange gut gehen. Mit KM Zeiten um die 4:30min/km geht es weiter. 2 kurze kleine Steigungen nehme ich in Runde 1 noch ganz locker. Jetzt der asphaltierte Streckenabschnitt zum Messeler Falltorhaus. Beide Wildtore sind heute geöffnet. Hier stehen jetzt auch ein paar Zuschauer und spenden verhaltenen Applaus. Nun der für meine Begriffe schönste Streckenabschnitt. Vorbei am Zinkenteich. Und auch die zwei auseinanderfolgenden langgezogenen Steigungen sollten im ersten Teil der Strecke noch locker zu bewältigen sein.



Wunderschöner Streckenabschnitt, vorbei am Zinkenteich.

Diese Gegend beflügelt mich nicht nur im Training, sondern auch heute beim Wettkampf. KM16 in 4:10 und KM17 trotz Steigung in 4:19min/km. Es läuft also. Die anfängliche Schlappheit scheint überwunden. Jetzt ist es klar. Das muß die Sub 3:10 heute werden! 2.Steigung rauf, kein Thema. Bin ich doch gerade diesen Teil im Training absichtlich schneller gelaufen, um mich schon mal mental darauf vorzubereiten. Am Ende der Steigung der nächste Versorgungsstand. Und da steht er ! reicht mir einen Getränkebecher ! Mein Ex-Chef ! Er hat sich zusammen mit seiner Frau für das Koberstädter-Helferteam gemeldet. Eine super Sache ! Das freut mich wirklich. 2.Steigungsteil geschafft. KM18 in 4:22 und KM19 in 4:36min/km machen mir weiter Mut dieses Tempo zu laufen. Ich bin bereits in der zweiten Zusatzschleife die ebenfalls nur in Runde 1 gelaufen wird. Hier wird jetzt auch bald der Halbmarathondurchlauf kommen. Der erste Gelpack ist auch schon runtergedrückt. Es läuft doch alles nach Plan. Bisher keine Probleme mit Knie, Sprunggelenk & Co. Die große 1/2 Markierung am Baum und auf dem Boden kommt. 1:32:49. Sauber, nicht nachlassen. Die Hälfte ist geschafft. Ich fühle mich um Längen besser als in Köln beim GAG Marathon. Da war ich ja in der Hälfte schon reif zum Duschen. Mitten in die aufkommende Euphorie, dann der Dämpfer. Nur 4:46min/km für KM22. Was war da ? Steigung ? Nee, eigentlich nicht ! Wieder auf der Hauptstrecke angekommen KM23 in 4:14. Also alles wieder im Lot. Letzter Anstieg auf den höchsten Punkt der Strecke. Abzweig in Richtung Egelsbach. Fertig machen für die verkürzte 2.Runde. Noch einmal über den Ernst Ludwigsplatz. KM23/24 unter 4:20min/km genommen. Doch man merkt jetzt jede kleinere Steigung. Nun wird es sich zeigen wie gut ich heute wirklich drauf bin. KM25 wieder etwas langsamer. Gesamtzeit mit 1:50:25 macht einen KM Schnitt von 4:25min/km. Noch 17km. Die Kräfte schwinden, aber im Gefälle geht das alles noch. Ich halte meinen Schnitt bis KM29 um die 4:20min/km. Vin hinten kommt auch schon der erste Halbmarathonläufer. Es ist Timo Grub vom TV Hergertshausen. Er wird am Ende den Halbmarathon Wettbewerb souverän gewinnen. Das ist jetzt natürlich für die Psyche nicht gut. Die ganzen HM Cracks werden jetzt alle samt nach und nach an mir vorbei ziehen. Da haben wir's schon KM30 in 4:49! Was für ein Schlag ins Gesicht. Geht das jetzt schon los. Es sind doch noch 12km zu laufen. Jetzt auch noch die beiden kleinen Steigungen. Nochmal Gel rein, das muß jetzt helfen. 4:43 und 4:45 für die nächsten KM Abschnitte. Ich werd' das doch jetzt nicht noch vermasseln. Asphaltweg Richtung Messeler Falltor. Reserven locker machen. 10km noch. Ab dem Falltor wird es doch wieder besser. Bleib dran. Dieser Hänger muß jetzt überstanden werden. Am Falltor durch, über den Parkplatz, Leute klatschen Beifall, Zinkenteich-Idylle zur linken. KM34 abgedrückt. Uhr steht bei 2:30:58. Die letzten beiden KM waren wieder unter 4:30. Also es geht doch ! Wie werde ich die zwei langen Steigungen nehmen können. Die ersten Meter rauf, die Füße melden jetzt auch verstärkt Schmerzen im Fußballenbereich. 8km müssen die Fußballen noch aushalten. Das hält sich alles noch im Rahmen. Auch wenn jetzt inzwischen das rechte Knie leicht in der Kehle zieht. Die Rahmenbedingungen für KM35-42 sind weitaus besser als in Köln. Jetzt liegt es an mir. Durchhalten und kämpfen. Vorletzte Steigung ist geschafft. 4:37 für KM35. Ausruhen im Gefälle. Jetzt noch einmal hoch, der Rest sollte dann auch kein Problem mehr sein. Durchbeißen, hoch zum Koberstädter Falltorhaus. Nochmal vorbei am Verpflegungspunkt mit ex-Chef. Ich versuche zu lächeln, aber es gelingt nicht. Das ist jetzt wirklich zu hart. Aber ein Ende ist bald in Sicht. Ich kann schon die merkwürdige Pumpe auf der linken Seite sehen.



Wer nach der Koberstadt sucht, wird allerhöchstens diese Pumpe in der Höhe des Koberstädter Falltorhauses finden.

Naja, KM37 war jetzt ne 5:02 und 4:48min für KM38 . Aber dafür ist das Schlimmste überwunden. 2:49:55, und noch 4,2km zu laufen. Abzweig nach Egelsbach. jetzt nur noch laufen lassen und das Beste draus machen. Jetzt vermischt sich das Feld auch noch mit den 10km Läufen. Also wer hier jetzt welche Strecke läuft ist kaum mehr zu unterscheiden. Ich drehe scheinbar nochmal so richtig auf. 4:06 für KM39 und 4:18 für KM40. 2:58:20 also die Sub 3:10 ist mir sicher. Zurück an den Kleingärten. B3 überquert nach Egelsbach. Es ist fast geschafft. Das Stadion kann ich schon hören. Endlich auch wieder mehr Zuschauer am Straßenrand. Ich biege ein ins Stadion. Nur noch diese 3/4 Runde, und ich habe mein Jahresziel für 2010, von 12 gelaufenen Marathons bereits im August erledigt! Die Stadionrunde ist die Belohnung für die Mühen. Endspurt muß ja nicht sein, konstant weiterlaufen. Vor mir, und hinter mir, niemand in greifbarer Nähe. Was für ein Fehler ! Aber dazu später mehr. Das Ziel kommt näher und ich bin glücklich mal wieder ne Zeit unter 3:10 zu laufen. Ja, geschafft. 3:08:10. Das ist doch ordentlich. Kurze Erholung. Plausch mit Gregor, der heute als Zuschauer da ist. Er wird nächste Woche in Darmstadt an den Start gehen. Trockene Klamotten anziehen gegen die Kälte, und warten auf Yvonne und Robert, die noch auf der Halbmarathonstrecke unterwegs sind.
Nach dem Duschen freue ich mich auf den verdienten Kuchen. Aha, Ergebnislisten hängen auch schon aus. Gleich mal sehen. Hej! Platz 6. insgesamt! Super! Das hätte ich wirklich nicht gedacht. Macht aber leider nur Platz 4. in der AK. Das ganze wird noch ärgerlicher, als ich sehe, dass Platz 3 in meiner AK sage und schreibe 1 Sekunde Nettozeit vor mir liegt. Wie geht das denn? Das hätte ich doch noch in der Stadionrunde locker reinlaufen können. Nicht aufregen! Herzlich willkommen in der Altersklasse 40, kann man da nur sagen.
Beim anschließenden Kaffee und Kuchen mit Gregor, Yvonne und Robert ist der Frust um den verschenkten AK Platz doch schon fast vergessen. Schön war's doch trotzdem.

Samstag, 7. August 2010

GAG Marathon Köln



Was für ein Knaller. Die Gay Games 2010 sind in Köln. Das beste daran, man kann an diesem Spektakel auch noch selbst teilnehmen. Der diesjährige GAG Halbmarathon wird zusammen mit den Langstreckenläufen der Gay Games Cologne ausgetragen. Genau aus diesem Grund wird auch ein Lauf über die volle Marathondistanz angeboten. Das verspricht doch einiges.
Gute Stimmung, flache Strecke und jede Menge weltoffene und tolerante Menschen.
Das lasse ich mir doch nicht zweimal sagen. Anmelden !

Immer noch nicht ganz erholt von den letzten Wochen, plagen mich Knieprobleme. Die ISG Beschwerden scheinen ausgestanden zu sein. 13 Tage nach dem Füssen Marathon geht es in Köln weiter. Die Trainingswerte bringen die Sache auf den Punkt. Ich bin total ausgepumpt ! Trotzdem setzte ich mir als Ziel Sub 3:10. Wettkampfstimmung, Adrenalin vielleicht geht da ja was.

Samstag 4 Uhr in der Früh aufstehen, Frühstücken, letzte Sachen in die Tasche und ab nach Köln. 7:30 Uhr im Parkhaus am Wiener Platz. Für 3 Euro den ganzen Tag parken, wo gibt's den sowas noch ? Auf dem Wiener Platz wird noch schwer gearbeitet. Noch längst ist nicht alles aufgebaut. Startunterlagen holen in der Stadthalle, weiter in die Sporthalle zum umziehen. Tasche abgeben und raus zum Start.



Noch nicht alles aufgebaut am Wiener Platz



überall der Hinweis auf die 8.Gay Games Cologne



In der Stadthalle gibt es die Startunterlagen

Der Startplatz füllt sich. Ich komme nicht mehr nach vorne. Egal was soll's. Ich will zu Anfang sowieso nicht so überziehen. Mir fällt auf, dass sehr viele verschiedene Nationalitäten am Start sind. Die meisten neben Deutschland wohl aus den USA. Plötzlich die Durchsage aus den Lautsprechern dass sich der Start um 15 Minuten verzögern wird. Doch die Menge bleibt ruhig. Um die Stimmung wieder aufzuheitern, dröhnt jetzt "Un wenn dat Trömmelche jeht" aus den Boxen. Und die halbe Läuferschar grölt den Refrain mit. Einfach geil ! So jetzt aber gleich 9 Uhr, so langsam könnte es ja mal losgehen. Doch leider verschiebt sich noch einmal alles um 15 Minuten. Hinterher stellt sich heraus, dass die Verzögerung an der überforderten Kleiderabgabe lag. Dann ist es ja verständlich und auch akzeptabel.



Warten auf den Start. Bildquelle : cologne_biel_hawaii. Danke !

Jetzt geht es wirklich los, die Masse bewegt sich. Um 9:17 Uhr überquere ich die Zeitmessmatte. Gleich darauf staut es sich ein wenig. Die Strecke ist wirklich sehr voll und ich kalkuliere schon mal 5 Minuten für den ersten KM ein. Schon wieder stockt es ! Das darf doch nicht wahr sein. Die Wege im Mülheimer Stadtpark sind zu eng für den ersten Kilometer. Ich bin froh dass wir den Park hinter uns haben. Weiter geht es im Stadtteil Buchforst und Buchheim. Endlich die Marke für KM2. KM1 hab ich wohl in dem Trubel nicht gefunden. 9:26 zeigt die Uhr. Macht 4:40min/km. Geht doch für die vielen Bremsmanöver. Vorbei an der U-Bahn Station von Buchheim. Parallel zur Bahnlinie. Aber schön im grünen, abseits des Verkehrs. Jetzt Wendepunktstrecke und unter der Bahnlinie durch. Runter den Buchheimer Ring. Rein in die Grünflächen der Merheimer Heide. Rundenzeit nun um die 4:25min/km. So hatte ich mir das vorgestellt. 3 mal muss die Autobahn rund um das Kreuz Köln Ost überquert werden. Jetzt noch kein Problem. Rein in den Stadtteil Merheim. Versorgungspunkt kommt und damit gleich wieder gute Stimmung. Das wars auch schon von Merheim. Der größte Teil der Strecke befindet sich im Wald und Feld Gebiet des Kölner Ostens. Meist im Schatten. Überführung über die Colonia-Allee. Weiter im Feld. Die Sonne brennt. Es wird warm werden. Die 30 Minuten Verspätung am Start werden und noch bitter zu schaffen machen. Stadtteil Brück ist erreicht. Gleich mal trinken an der Versorgungsstelle und schon wieder rein in den Wald. Ich hätte nicht gedacht, dass es hier so viele Grünflächen gibt. Sogar eine kleine Steigung geht es jetzt rauf. 10km Durchlauf. 44:44 zeigt die Uhr. Na super, das ist ok. Aber ich merke schon leichte Ermüdungserscheinungen. Erst mal so weiter laufen. Der Stadtteil Dellbrück wird gestreift, ohne dass man davon etwas mitbekommt. Immer noch im Wald. Die Bundestraße "Dellbrücker Mauspfad" wird überquert. Vorbei am Gut Mielenforst. Die Kräfte schwinden, und ich bin grad erst mal bei KM13. Der schlechte Trainingseindruck hat also nicht getäuscht. Zusammenreißen, jetzt wird noch nicht gejammert. Schnitt ist bei 4:22min/km. Aber wie lange noch ? Weiter geht es im Stadtteil Holweide. Vorbei am riesigen Gebäude der AXA Versicherung. Nochmal rüber über die A3. Jetzt geht es wieder auf den Buchheimer Ring. Nun die gleiche Strecke vom Anfang zurück zum Wiener Platz. Noch ist die Zeit im Soll. Für die meisten Läufer ist beim Halbmarathon Schluss. Ich muß die komplette Runde noch einmal laufen. Ewig zieht sich die Strecke durch Buchheim. Ab und zu ein paar Zuschauer, die aber dann Dauerapplaus spendieren. Danke, das kann ich heute wirklich gebrauchen. Buchforst ist erreicht. Noch 1km bis zum Halbmarathondurchlauf. Von den Kräften kommt mir das vor wie kurz vorm Marathonfinish. Durch den Park Richtung Wiener Platz. Hier ist jetzt mehr los. Tolle Stimmung. Wende vorm Wiener Platz. Nachmal die ganze Strecke ! Ich werd verrückt. Halbmarathondurchlauf bei 1:33:21. Macht ne Pace von 4:26min/km.



Noch längst nicht am Ziel. Die 2.Runde wird hart! Bildquelle : cologne_biel_hawaii. Danke !

2.Runde durch den Park. Hier ist noch Unterstützung, denn die nächsten 4 KM kommen mir die ganzen Läufer/innen noch entgegen. Das macht sich auch in den Zeiten bemerkbar. Trotz schwindender Kräfte immer noch auf Pace 4:25min/km. Kurz vor der Bahnunterführung kommt mir Michael auf der Wendepunktstrecke entgegen. Er will ab dem 24.8. den PTL (Petite Trotte à Léon) laufen. Soweit ich weis sind das glaube ich 240km ! Von den Höhenmetern will ich hier noch gar nicht reden. Und ich mach mich hier rum wegen 18km die noch zu laufen sind. Also weiter ! Kreuz Köln Ost umlaufen. Jetzt allerdings ohne weitere Mitstreiter. Wie üblich. Die 2.Runde läufst du fast immer alleine! Aber dafür gibt es Applaus von jedem Streckenposten. KM26 drücke ich mit 1:55:14 ab. Immer noch sehr gut in der Zeit. Die Brücken über die Autobahn geben mir jetzt den Rest. KM27. Ich schleppe mich durch Merheim. Es ist jetzt echt warm geworden. Wasser geschnappt. Der Gelpack den ich mir bei KM18 eingeworfen habe scheint auch nix zu bringen. Da haben wir wieder die übliche Situation. Wie bringe ich blos diesen Marathon halbwegs ordentlich zu Ende. Für KM28 brauche ich jetzt 4:38min. Nochmal zusammenreißen. Noch 14km. Los jetzt! Ab durchs freie Feld. Weder hinter mir, noch vor mir irgendwelche Läufer zu sehen. Na ganz toll. KM29 wieder nur ne 4:38 trotz Mobilisierung aller Kräfte. Jetzt ist mir klar, das läuft auf ne Zeit über 3:10 raus. Ich kann beim besten Willen nicht mehr schneller. Endlich! Brück ist erreicht. Noch mal Gel rein und mit Wasser runtergespült. An der Seite wieder eine der Stimmungsbands. Sehr schön, das lenkt noch mal ab.



Musikalische Unterstützung an der Strecke. Bildquelle : cologne_biel_hawaii. Danke !

Schon wieder diese Steigung. Die kenne ich schon aus der ersten Runde. Brutal ! Für KM30 habe ich jetzt 4:40min gebraucht. Das werden noch ganz lange 12km werden bis zum Ziel. Noch einmal durch das Waldstück im Kölner Osten. Strecke immer noch leicht ansteigend. Jetzt fangen auch noch die Füße an weh zu tun. Naja das kennt man ja. Aber irgendwie nicht wie üblich die Fußballen sondern die ganze Sohle. Die Streckenposten versuchen aufzumuntern. "Los das sieht noch sehr gut aus!" Wenn der wüßte, was gerade in mir vorgeht. KM32, das mit den Fußsohlen wird immer schlechter. Habe ich zu fest geschnürt ? Keine Ahnung, irgendwie muß es weiter gehen. Rüber über den abgesperrten "Dellbrücker Mausepfad". Es ist doch bald geschafft. Weiter auf dem Mielenforster Kirchweg. Zur rechten wieder das Gut Mielenforst. KM34 die Uhr zeigt 2:32:46. Jetzt zählt nur noch durchkommen. 8km noch. Die Füße brennen regelrecht. Jeder Schritt eine Qual. Vielleicht Wasser rein kippen ? Aber dafür müßte man ja stehen bleiben. Nix da. Wer stehen bleibt gibt auf! Ich muß das jetzt irgendwie aushalten. Brennende Fußballen kennt man ja, aber sowas. Als würde man barfuß auf dem heißen Asphalt laufen. Ich schleppe mich weiter, hab die Colonia Allee endlich erreicht. Nochmal AXA-Gebäude. Noch 7km. Die wenigen Zuschauer geben alles. Das ist echt vorbildlich.



Immer wieder Applaus und aufmunternde Worte. Tolle Zuschauer in Köln. Bildquelle : cologne_biel_hawaii. Danke !

KM36. Schmerzende Füße. Wie soll ich das nur die letzten 6km aushalten. Da macht man sich im vor dem Start verrückt wegen Knie und ISG Problemen. All das kann man ausblenden. Aber diese brennenden Fußsohlen geben mir den Rest. Zwei Typen stehen am Straßenrand. Scheinbar Amerikaner. "Hey, nice guy! Come on" ja so wird man hier angefeuert dank Gay Games Marathon. Das letzte Mal über die A3 rüber. Auf jetzt reiß dich zusammen, gleich kommt wieder der gemeinsame Streckenabschnitt. Hier werden bestimmt noch jede Menge Läufer/innen entgegen kommen. Das lenkt nochmal ab von den Qualen. KM38 genau 2:52 auf der Uhr. Wenn ich das jetzt irgendwie durchziehe, dann wird es sogar noch ne anständige Zeit. Die ersten Läufer kommen mir entgegen. Hier wird abgeklatscht, gegenseitig aufgemuntert, angefeuert. Das tut gut. Wenn ich mir überlege, das die alle noch 17km vor sich haben. Weiter die S-Bahnunterführung. Jetzt nur noch durch Buchheim dann ist es fast geschafft.



S-Bahn Unterführung. Es ist nicht mehr weit. Bildquelle : cologne_biel_hawaii. Danke !

KM40 bei 3:01:42, das ist ok. Die Füße, das halt ich nicht mehr aus. Nochmal ne Brücke. Ja Schatten ! Wie angenehm ! Kleines Stück noch im Stadtteil Buchforst. Dann nur noch durch den Park. KM41 in 4:54min/km ist mir jetzt grad egal. Über die Straße rein in den Park. Jetzt bekommt man Beifall von allen Seiten. Das entschädigt für die Qualen. Das Ziel rückt immer näher. Die Sporthalle hab ich schon passiert. Noch mal um die Kurve und fertig machen zu jubeln.



Applause von den Läufer/innen für die super Unterstützung

Der Zieleinlauf kommt. Ist das geil. Riesenstimmung. Rechts und links an der Absperrung jubelnde Zuschauer. Mein Name wird durchgesagt. Geschafft ! Puh ! Was für eine Aktion !
Der Erdinger alkfrei Stand gehört mir ! Prost ! Wie ist denn eigentlich die Zeit ? 3:12:22. Na bitte, ist doch gar nicht so schlecht.
Noch ein bisschen mit anderen Finishern plaudern, die Atmosphäre genießen, duschen, heimfahren.



Sehr stimmungsvoller Zieleinlauf



Geschafft ! Sub 3:10 war heute nicht drin, trotzdem Marathon macht glücklich



Marathonparty auf dem Wiener Platz

Sonntag, 25. Juli 2010

10.Königsschlösser Marathon



Marathon mal ganz ohne Bestzeitenjagd. Dabei als Pacemaker sub3:30 beim Königsschlösser Marathon am 25.Juli in Füssen/Allgäu.

Seit Wochen versuche ich im Training die Pace 4:58min/km zu halten. Gar nicht so einfach, konstant zu laufen. Und dann noch bei Temperaturen über 30°. Aber für das Laufwochenende sind eher kühle Temperaturen und Regen vorhergesagt. Mittwoch nochmal bei 33° Grad trainiert. Nach dem Training dann leichtes ziehen in der Pobacke Richtung Wirbelsäule. Na super ! Erst mal abwarten wie sich die Sache entwickelt. Wettkämpfe und Probleme, da habe ich ja schon genügend Erfahrung. Also wird es auch dieses Mal irgendwie klappen. Donnerstag, die Schmerzen werden schlimmer. Laufe irgendwie etwas unrund. Nochmal schnell am Abend beim Physio vorbei geschaut. Alles ausgebucht, kein Termin mehr zu bekommen. Aber da ich ja Stammkunde dort bin, gibt es das 10 Minuten schnell Programm. Ein paar Übungen um die Blockade zu lockern, und ein paar Tipps für Übungen zu Hause. Und tatsächlich, ich fühle mich nach der Kurzbehandlung etwas besser.

Freitag 23.Juli

Taschen rein ins Auto und auf nach Füssen ! Schon um 3 Uhr Nachmittags bin ich bei der Startnummernausgabe in Füssen und hole meine Unterlagen ab. Wie vom Wetterbericht vorausgesagt schüttet es wie aus Kübeln. Weiter zur Unterkunft. Eine Pension in Hopfen am See. Kleines Zimmer, kein Fernsehen, kein Internet. Eigentlich wollte ich heute noch eine Runde um den Hopfensee laufen um die Marathonstrecke zu erkunden, aber bei dem Wetter........Nö, dann lieber noch mal kurz aufs Ohr hauen. Das mit dem Laufen verschiebe ich auf Morgen.
18 Uhr dann der Forumstreff im "La Perla" in der Füssener Altstadt. Sehr nette Leute, lustiger Abend.



an jedem Ortseingang wird man schon mal herzlich begrüßt



Füssen steht zu seinem Marathon, überall in der Stadt findet man die Banner



Perfekte Ausschilderung zum Marathon



Noch nichts los, ich glaube ich bin der erste bei der Startnummernausgabe.....



Meine Unterkunft : Nicht das Grand Hotel, aber für mich reicht es vollkommen.



Netter Abend im "La Perla"



Hase mit Charly



Frank, Anett und Hase

Samstag 24.Juli

Immer noch miserables Wetter. Die Morgenlaufrunde fällt somit erst mal aus. Frühstück sehr spärlich mit nur 2 Brötchen. Was liegt da also näher, nochmal irgendwo Frühstück nachzulegen. Am besten dort, wo es einen kostenlosen Internetzugang gibt. Da bleibt leider nur das Cafe einer großen Amerikanischen Fast Food Kette. Was solls, Hauptsache ein bisschen im Netz surfen und Kaffee trinken.



Der Hopfensee. Teil der Marathonstrecke. Wollte ich eigentlich Freitags zum Test schon einmal umrunden. Aber selbst am Samstag ist dank strömenden Regen nicht daran zu denken.



1 Stunde gratis Internet. Und was mache ich den Rest vom Tag ?

Der Regen hört einfach nicht auf. Keine Regenklamotten zum Laufen dabei. Ja noch nicht mal ein Schirm. Weiter geht es ins Marathonzelt. Vielleicht ist da ja was los.
Ein paar Leute verlieren sich im Marathonzelt. Ich schaue mir wirklich jeden Mist 3x an. Trinke endlos viel Kaffee und labere wildfremde Menschen an.



Ein paar Leute verlieren sich im Marathonzelt



Die Marathonstrecke. Normalerweise sollte ich jetzt die Strecke begutachten. Das hätte allerdings bei diesem Dauerregen eine totsichere Erkältung für den Wettkampftag zur Folge.

Um 17:30Uhr starten die 10km Läufe und um 18:30Uhr die Halbmarathonläufe. Aber was mache ich solange ? Das habe ich mir alles besser vorgestellt! Ich glaub ich gehe ins Kino. Ja, irgendwie muß doch der Tag rumgehen!



Das Kino platzt aus allen Nähten. War ja klar bei diesem Wetter. Nur noch ein Platz frei bei "Für immer Shrek". Jetzt nicht lange überlegen. Blitzschnell zugreifen, bevor noch ein anderer kommt.

Das passt ja genau. Kino ist vorbei. Der Regen hat etwas nachgelassen. Ich komme pünktlich zu den 10km bzw. HM Läufen.



Endlich ist hier mal was los !



Nicht gerade sehr angenehm für die Läufer/innen. Die 10'er und Halbmarathonwettbewerbe am Samstag Abend, werden unter teilweise heftigem Regen ausgetragen

Jetzt noch zum Nudeln Essen ins Marathonzelt. Einige Läufer sprechen mich an. Wollen morgen die Sub 3:30 mit mir laufen. Sehr schön ! Ich freue mich schon darauf.



faire Preise, ein Essen bekommt jeder Marathonläufer gratis



Nudeln satt, super mein Lieblingsessen



Meine Portion. Karboloading für den Marathon. Das Bier ist selbstverständlich alkoholfrei

Früh ins Bett gehen ist heute angesagt. Der Wecker klingelt um kurz vor 5 Uhr. Um 6:30Uhr ist schon Treff für die Pacemaker.

Sonntag 25.Juli Marathontag

Früh aufstehen klappt prima. Sogar das Frühstück steht wie vereinbart um 5 Uhr auf dem Tisch. 2 Brötchen, ein Joghurt und viel Kaffee. Noch ein paar Sachen gepackt und ab zum Marathonstart. Überhaupt keine Parkplatzprobleme. Ich habe noch die große Auswahl. Hier schon mal ein großes Lob an den Veranstalter, der trotz Königsschlösser Tourismus eine top Organisation abgeliefert hat. Parken in unmittelbarer Nähe von Start und Ziel, kurze Wege und Helfer die genau wissen wo was zu finden ist !
Ich bekomme mein 3:30 Shirt, den 3:30 Ballon und für alle Pacemaker noch ein paar wichtige Hinweise:
Rund um den Hopfensee wird es dank dem Dauerregen nasse Füße geben. Ebenso die Unterführung kurz nach KM29 könnte nass werden. Kleine Anstiege sind bei KM3 und KM33 zu erwarten.
Die Durchgangszeiten hab ich mir auf die Startnummer geschrieben. Eine Uhr mit GPS an der rechten Hand und eine normale Stoppuhr an der linken Hand für manuelle Zwischenzeiten. So muß es klappen. Ein paar Bedenken habe ich schon noch. Wie werden sich die Probleme mit Hüfte, Rücken, Pobacke auswirken. Außerdem sind meine Laufschuhe nagelneu ! Noch keinen einzigen Laufkilometer damit absolviert. Meine alten heiß geliebten Wave Rider 13 Schuhe haben eine aufgescheuerte Fersenkappe seit dem Marburg Marathon. Das ist zwar wieder geflickt worden, aber Wettkampf will ich damit nicht mehr laufen. Daher habe ich mir unter der Woche noch schnell ein neues Paar Wave Rider besorgt. Die werde ich jetzt gleich mal mit nem Marathon einlaufen.
Also, auf gehts. Laufbeutel abgeben und raus zum Start.



alles klar für die Pace 3:30 !



die Lauffreunde aus dem Runnersworld Forum sind nun auch da. Die Stimmung ist super! Gleich gehts los!

Startaufstellung total unproblematisch. Kein Gedrängel. Viele Starter fragen mich, wie ich denn die sub 3:30 angehen will. Na, ganz einfach. Ich werde versuchen die Pace von 4:58min/km zu halten, soweit das möglich ist. Alle 5km vergleichen mit den Sollzeiten und entsprechend korrigieren.
Nach kurzem Gelaber vom Veranstalter fällt nun endlich um 7:30Uhr der Startschuß.
Die Kemptner Straße Richtung Altstadt. Schon viele Zuschauer stehen an der Seite und feuern an. Abzweig in die Luitpoldstraße. Immer ein Blick auf die GPS Uhr um nicht zu schnell anzulaufen. Ach ist das entspannend. Kein Gedrängel, keine Schubser von der Seite und die ganze Straße nur für die Läufer/innen. Kaum vorstellbar, dass hier in spätestens 2 Stunden wieder eine Autolawiene, Stoßstange an Stoßstange in Richtung Königsschlösser rollt. Über den Kreisel am Hotel Kurcafe, jetzt links ab in die Augsburger Straße. Schon vermeldet die GPS Uhr den ersten KM mit 4:47, aber der eigentliche Marker kommt erst bei 4:52min/km. Ach das ist ein Krampf mit dem GPS. Also ich werd' wohl wirklich auf die KM Marker setzten müssen. Weiter geht es über den nächsten Kreisel in Richtung Hopfen am See. KM2 kommt auch schon mit ner 4:51min/km. Raus aus Füssen steigt der Weg jetzt leicht an. Wir laufen bereits auf dem Radweg. Aber das Feld ist schon soweit auseinander gezogen, da ist genug Platz. Was für eine Idylle. Das Wetter ist geradezu ideal für einen Marathon. Es regnet zum Glück nicht, die Sonne zeigt sich so langsam, die Temperaturen schätze ich mal um die 12 bis 14 Grad. KM3 dank Steigung jetzt in 5:12min obwohl die GPS Uhr ne 4:54 vermeldet. Ich werd wirklich alle 5km vergleichen müssen mit der Sollzeit. Anders geht das nicht. Die Schilder scheinen auch nicht exakt zu stehen. Nun geht es runter vom Radweg zum Hopfensee. Die Kühe stehen auf der Wiese und schauen und zu. Es ist herrlich, die neuen Schuhe sitzen gut, die Hüfte/Pobacke meldet sich noch nicht und das Tempo ist wie im Training. Ich kann das hier also alles in vollen Zügen genießen.



Der Hopfensee muß einmal komplett umrundet werden

Doch nun wie schon angekündigt, Wasser auf den Wegen rund um den Hopfensee. Eine etwas größere Pfütze, läßt sich wohl kaum umgehen. Aber irgendwie schaffe ich es, dass die Füße nur ganz leicht naß werden. Weiter nun in einem Waldstück. Erster Verpflegungsstand kommt auch schon. Mal schnell die 5 km Durchgangszeit checken. 24:49 steht auf meinem Plan. Die Uhr sagt 24:22min, das passt! Die Stimmung ist super. Wir reden über andere interessante Marathons. Das einzige was ein bisschen stört ist der Ballon mit 3:30 Aufschrift. Ständig streift er die Äste der Bäume. Einer der Mitläufer meint sogar, dass meine Haltung des Armes auf der Seite des Ballons wohl sehr verkrampft aussieht. Ja da hat er Recht ! Ich bin es ja nicht gewohnt mit so einem Ballon rumzurennen. Aber es geht doch eigentlich ganz gut. Die Hälfte der Seeumrundung ist fast geschafft. Hopfen ist schon in Sicht, da kommt ein Stück Weg voll mit Wasser. Keine Ausweichmöglichkeit. Ich schätze mal mindestens Knöchelhoch. Augen zu und durch. Klatschnasse Füße und Strümpfe! Zum Glück ist kein Winter und man wird das bald nicht mehr merken. (übrigens: die Schuhe sind 2 Tage danach immer noch leicht feucht!). Das wars jetzt vorerst mal, wir haben wieder festen Boden unter den Füßen. Weiter auf der asphaltierten Seepromenade von Hopfen. 10km Durchlauf kommt. 48:47min. 52 Sekunden dem Plan voraus. Viel schneller sollte es jetzt nicht mehr werden. Ich muß jetzt mehr auf die Pace achten !



Entlang an der Seepromenade von Hopfen

Abzweig rechts. Nochmal geht es an die Südseite des Hopfensees. Wieder die große Pfütze. Diesmal komme ich leider nicht so einfach davon. Volltreffer ! Jetzt waren die Schuhe gerade so ein bisschen getrocknet und schon geht das von vorne los. Aber das tut der Stimmung keinen Abbruch. Ich labere den anderen schön die Ohren voll. Schwärme vom Luxembourg und Wien Marathon. Andere wiederum haben da ganz andere Hämmer vorzuweisen. Da ist die Rede vom Lichtenstein Marathon im strömenden Regen, oder dem Zermatt Marathon in 4 Stunden 30. Leider bekomme ich nun doch langsam Probleme mit der Hüfte/Pobacke. Na hoffentlich geht das gut. Ich werd' es irgendwie durchziehen können. Vielleicht wird es besser wenn wir wieder auf Asphalt Boden laufen. Jetzt aber erst einmal die KM15 Zeit vergleichen. 1:13:59. Das sind 29 Sekunden schneller als die Sollzeit. Na bitte, besser gehts doch nicht. Wir sind jetzt wieder zurück auf dem Radweg parallel zur Bundesstraße nach Füssen. Der Wechsel auf den harten Bodenbelag schafft leider keine Besserung. Im Gegenteil es wird eher schlechter. Ich muß jetzt echt aufpassen, dass ich keine Schonhaltung einnehme. Ermüdungserscheinungen hab ich noch keine, das klappt super in diesem Tempo. Die Gruppe ist auch noch dicht zusammen. Ich denke das Tempo ist echt ok für die anderen. Wieder rein nach Füssen. Diesmal leicht abschüssig. Aufpassen, dass wir nicht zu schnell werden. Am Kreisel dann der Abzweig über die Augsburger Straße Richtung Forggensee. Die ganzen Touristen in Ihren Autos müssen warten, denn wir überqueren die Bundesstraße 16 aus Rieden/Roßhaupten kommend. Runter zum Forggensee. Da steht auch die Unterstützung von Runnersworld Forum. Jolly Jumper mit Tochter feuern an. Danke! Wende am Musiktheater. Jetzt entlang am Ufer des Forggensees.



Das Musiktheater Füssen. 1998-2000 erbaut. Ab hier führt die Strecke jetzt gut 8km meist am Ufer des Forggensees entlang. Bildquelle : memorino (Danke)

Aus dem Forggensee wird nun der Lech. Noch gut ein Kilometer dann geht es über die Lechstaustufe auf die andere Seite. Dort ist dann der Halbmarathondurchlauf. Jetzt aber erst die 20km Marke checken. 1:38:34 - 44 Sekunden schneller als Plan. Ich finds ok. Den Schnitt halten können die meisten am Ende sowieso nicht mehr. Da ist man froh, wenn man ein paar Sekunden gut hat. Halbmarathondurchlauf gibt es nicht. Die Mikatiming Messmatte liegt genau bei KM21. Wir streifen das kleine Örtchen Horn. Weiter zum Forggensee. Jetzt wieder direkt am Ufer entlang. Den ersten Gelpack habe ich mir nun auch reingedrückt. Von Ermüdung noch keine Spur, aber die Schmerzen im ISG Bereich machen mir echte Sorgen. Immerhin noch 19km. Cool bleiben, jetzt nicht die Nerven verlieren. Da gab es schon ganz andere Situationen. KM25 Uhrenvergleich. 2:03:01 jetzt über eine Minute zu schnell. Aufpassen, sonst wird es doch ein wenig zu schnell. Das Ende der Landzunge ist erreicht. Wieder in die entgegengesetzte Richtung. Vorbei am Campingplatz Brunnen. Wir können direkt den Campern beim Frühstück zusehen. Weiter durchs Feld mit Blick auf Schloss Neuschwanstein. Einfach toll diese Laufkulisse. Die Gruppe um mich herum bleibt immer noch dran. Sehr gut!



Schloss Neuschwanstein im Blick, noch gut 13km zu laufen

Weiter wieder ein Stück auf dem Radweg der Bundesstraße nach Schwangau. Jetzt wird es sich zeigen. Die Unterführung kommt. Gleich schon mal ein Warnschild dass es rutschig wird. Die Feuerwehr steht bereit, hat doch tatsächlich einen Steg durch die Unterführung gebastelt. Das Wasser dürfte hier Kniehoch sein. Es stockt jetzt ein bisschen, denn die Belastbarkeit des schmalen Steges ist begrenzt. Trotzdem läuft das alles ganz souverän ab. Prima gemacht, danke an die Feuerwehr! Nun KM30 Marke. Wie wird sich dieser Engpass auf die Zeit auswirken ? 2:27:48. Noch 49 Sekunden der Planzeit voraus. So kommen wir doch perfekt ins Ziel. Das ziehen in der Pobacke läßt sich jetzt irgendwie ausblenden. Leider wird die Gruppe um mich herum immer kleiner. Der Weg führt wieder in den Wald hinein, eine leichte aber langgezogene Steigung führt in Richtung Hohenschwangau. Hier müssen jetzt immer mehr Läufer/innen abreisen lassen. Daniel der Füssener bleibt hartnäckig dran. Mit ihm habe ich gestern Abend schon im Marathonzelt gesprochen. Er hat schwer zu kämpfen, aber man sieht es Ihm an. Er will die Sub 3:30 unbedingt schaffen. Wir sind immer noch gut in der Zeit, auch wenn es jetzt dank der Steigung etwas langsamer wird. KM33 sogar mit 5:15min/km. Nun geht es über den riesigen Parkplatz für die Königsschlösser. Was für ein Schock ! Massen von Touristen haben nur noch eines im Sinn: so schnell wie möglich zu den Königsschlössern. Die Autos blockieren die Wege und ich halte echt die Luft an, dass wir hier gut durchkommen. Geschafft ! Hohenschwangau liegt hinter uns, es geht wieder rein in den Wald. KM35 die Uhr zeigt 2:53:31. Der Vorsprung ist bis auf 15 Sekunden auf die Sollzeit zusammengeschrumpft. Leute jetzt heist es Beine in die Hand nehmen für die Sub 3:30 ! Nicht nachlassen. Noch 7km. Durchhalten !!! Am Schwansee vorbei. Wieder eine Bläsergruppe mit Alphörnern steht nur für uns am See. Sehr schön ! Da klatsche ich doch mal Beifall und Daumen nach oben! Das Gelände bleibt hügelig. Mit Müh und Not können noch ein paar aus der Gruppe mithalten. Wieder auf dem Radweg zur parallel verlaufenden Bundesstraße nach Füssen. Ich suche verzweifelt nach dem KM38 Schild. Es kommt nicht. Doch da, endlich ! 5:54min für KM 38 ? Das kann nicht sein. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich hier nicht gebummelt habe. Sicher nur das Schild falsch postiert. Die Mitstreiter sind ebenfalls etwas irritiert über solch eine schlechte Zeit. Abwarten, das wird sich gleich klären. KM39 kurz vor der Brücke über den Lech. Aber die Uhr zeigt 5:10min auf den KM. Allgemeines Entsetzen, das bedeutet wir waren tatsächlich viel zu langsam, oder KM38 wurde falsch vermessen. Es bleiben noch gut 3km um das wieder rauszulaufen. Rüber über die Lechbrücke. Runter ans Ufer. Jetzt blos keine Zeit mehr verlieren.



Schnell über den Lech. Zeit wird knapp. Noch 3km bis zum Ziel.



Vorbei am Kloster St.Mang Füssen

Die Gruppe ist jetzt total auseinander gerissen. Gerade Daniel würde ich es gönnen, er hat so dafür gekämpft. So nun KM40. 3:19:05 !! 30 Sekunden zu langsam auf die Sollzeit. Ich bin mir ziemlich sicher, KM38 ist falsch vermessen. Aber das hilft jetzt auch nicht. Jetzt gibt es nur eines. Tempo machen !! Weiter durch den Park von Bad Faulenbach. Noch schnell die Skisprungschanze umlaufen. KM41, jetzt wird es sich zeigen 3:23:36. Schön aufgeholt. Nur noch 2 Sekunden zu langsam.



Rum um die Skisprunganlage. Noch gut 1km zum Ziel

Zum Glück muß ich nicht alleine laufen. Einen Mitstreiter habe ich noch. Wir hechten am Mittersee und Obersee vorbei. Die Alatseestraße hinauf. Ein paar Zuschauer rufen schon, "3:30, das schafft ihr nicht mehr". So ein Quatsch, da können wir zwischendurch sogar nochmal pinkeln gehen ! Nur noch über den Berg rüber zur Morisse. Ich sehe schon das Marathonzelt. Runter Richtung Zieleinlauf und fertig machen zum jubeln !!!!



Die letzten Meter. Es wird am Ende doch noch locker reichen zur Sub 3:30

Sehr schöner und Stimmungsvoller Zieleinlauf auf der Kemptener Straße. Hier hat sich jetzt alles versammelt und jubelt uns zu. Tolles Publikum. Daumen hoch ! Zieldurchlauf jetzt doch ganz locker bei 3:28:59. Wirklich Schade, dass die Gruppe bei KM38 abgerissen ist. Aber noch ist nichts verloren, da hinten kommt tatsächlich Daniel an. Er schafft es doch noch ! Mit 3:29:53 läuft er durchs Ziel. Super gemacht. Glückwunsch !

Jetzt gleich mal zum Duschen, ich muß raus aus den nassen Schuhen.

Zurück ins Marathonzelt. Noch was futtern, plaudern und Siegerehrung.



Tolle Stimmung bei der Marathonparty



Anstehen fürs Essen



sub 3:30 geschafft !! Frank und Daniel

Sehr schöner Marathon in Füssen. Hat viel Spaß gemacht trotz Regenwetter am Freitag und Samstag. Danke auch an das Sport Studio Füssen Team für die nette Betreuung.