Sonntag, 28. Oktober 2012

31.BMW Frankfurt Marathon



Eigentlich war das nicht geplant, Frankfurt in diesem Jahr zu laufen. Aber nachdem ein erneutes MRT vom operierten Knie keine Verschlimmerung ergeben hatte, meldete ich mich auf den letzten Drücker noch an.
Bisschen verrückt ist das ja schon. 3 Marathons in einem Monat, oder 5 Marathons in 9 Wochen zu laufen. Aber das gute Ergebnis von Berlin und die langsam wieder ansteigende Form, machten Hoffnung nochmal eine gute Zeit für 2012 zu erreichen.
Wieder mal 2 Wochen Zeit für Regeneration nach dem Köln Marathon, und gleichzeitig Training für Frankfurt. Keine Tempoläufe, 3 Einheiten Dauerlauf, 3 Einheiten Jogging, ein langer Lauf und eine Berg/Hügel Einheit. Außer ein bisschen ziehen im linken hinteren Oberschenkel gab es diesmal keine weiteren Probleme.

Freitags nach der Arbeit schon mal die Unterlagen abgeholt, da gibt es am Sonntag keinen Stress mehr. Samstags bei nasskalten Schnee/Regenwetter die Füße hochgelegt. Aus Angst vor einer möglichen Erkältung habe ich sogar das Bundesligaheimspiel von Mainz 05 sausen lassen.



Wie immer ist die Messe direkt an der Festhalle



Freitags schon mal die Unterlagen klar gemacht

Sonntags ganz gemütlich mit der Bahn direkt bis an die Festhalle gefahren. Im Marathonpaket ist die Benutzung vom RMV Liniennetz im Stadtbereich enthalten. Den Rest bis nach Hause muß ich halt noch drauflegen. Dafür entfällt aber der Stress, Spritkosten und die 11 Euro Parkgebühren.



Sonntags ist schon mehr los



Das freut mich ganz besonders: Norbert aus Belgien ist auch am Start.

Für den Marathonsonntag wurden ungewöhnlich kalte 2-4 Grad angekündigt, dafür aber trocken. Ich entscheide mich somit für kurze Hosen, dünnes langarm Shirt, darüber Laufshirt, Halstuch, Handschuhe und für die ersten paar KM ein weiteres Tuch für den Kopf.

So lange wie möglich versuche ich in der warmen Messehalle zu bleiben. Aber es wird immer voller draußen und so hilft es nichts mehr, raus in die Kälte! Im Block selbst ist solch eine Enge, dass man kaum frieren muß. Die Stimmung ist gut. Ich drehe die Pace am Forerunner auf 4:23min/km, was einer Zielzeit von Sub 3:05 entspricht.
Na klar! Was denn sonst! Ich kann das heute packen! Wenn ich am Anfang etwas vernünftiger angehe als in Köln vor 2 Wochen, dann ist das heute drin!

Nach der Vorstellung der Top Athleten fällt pünktlich um 10Uhr der Startschuss. Trotz ca.16000 Starter/innen überquere ich nur 49 Sekunden später die Startlinie.
Im vollgestopften Feld geht es die Friedrich Ebert Anlage runter. Dann links in die Mainzer Landstraße. Ein hacken und stechen um jeden Meter Platz. Man muß aufpassen, dass man nicht stolpert oder hoffnungslos im Pulk feststeckt. Da verliert man den Blick für die Stadt. Nur im Augenwinkel sehe ich den Westendtower zur linken. KM1 trotz Gedrängel in 4:28min ist ok. Weiter rechts in die Tanusanlage. Am Tanustor zweigt die Strecke in die große Gallusstraße ab. Das Feld ist immer noch sehr eng. Vorbei am imposanten Commerzbank Tower. KM2 in 4:23min. Abzweig links in die Junghofstraße und wieder zurück auf die Mainzer Landstraße.



Westendtower. Bildquelle: Brazzy



Commerzbanktower. Bildquelle: Mylius

Auf der gegenüberliegenden Straßenseite reißt das Feld der Läufer/innen nicht ab, obwohl sich die Orga dazu entschlossen hat - im Abstand von 10 Minuten - in 3 Wellen zu starten. KM3 Marker in 4:14min abgedrückt. Mit dem „Trianon“ folgt gleich der nächste Banken Wolkenkratzer. Gute Stimmung am Platz der Republik. Die Friedrich-Ebert-Anlage runter bis zum Kreisel an der Ludwig Erhard Anlage. Gegenüber ein Blick zur Festhalle. Immer noch Massen von Läufer/innen welche noch nicht die Startline überquert haben.

Weiter in der Senkenberganlage. KM4 in 4:15min gestoppt, der Puls ist bei 150 (83%). Langsam entzerrt sich das Feld. Rechts rein in die Bockenheimer Landstraße. 5km Messmatte bei 21:39min überquert. 10 Sekunden schneller als in Köln. Wasseraufnahme am ersten Verpflegungsstand. Etwas Gedrängel, aber es klappt gut. Die Sonne scheint, mir wird das Tuch auf dem Kopf zu viel. Weg damit! Erst in die Hose gestopft, aber ein paar KM später schmeiße ich das Ding weg. Der ganze Schrank ist voll mit den Tüchern, also was soll das. Da kommt schon die KM6 Marke. 4:12min, das ist viel zu schnell!

Über den Opernplatz geht es in die schmale Goethestraße. Tolle Stimmung an der Partyzone Opernplatz. Schön dass wir hier noch 3x vorbeikommen. Das Feld hat sich inzwischen so weit auseinander gezogen, dass man auch in den schmalen Gassen der Innenstadt sein Tempo laufen kann. Am Goetheplatz vorbei, wieder die große Gallusstraße runter. KM7 in 4:17min. Am Taunustor die Wende über die Gallusanlage in die Kaiserstraße, vorbei am Rossmarkt. Schon kommt die Hauptwache. Auch hier ist viel los. Das macht jetzt echt Spaß. KM8 in 4:21min, kommt der geplanten Pace schon näher.



Alte Oper. Bildquelle: Alexander Glanz



Hauptwache. Bildquelle: simsalabimbam

Ganz leichter Anstieg hinauf zur scharfen Wende am Eschenheimer Turm. Dann gleich weiter Taubenstraße/Börsenstraße. Nach dem Börsenplatz geht es rechts in die „Fressgass“ bis vor zum Opernplatz. Kurzer Blick zur alten Oper, dann rechts ab den Reuterweg hoch. Jetzt kommt die erste Bestandsaufnahme. Ich überquere bei 43:02min die 10km Messmatte. Schneller Vergleich mit den Zeiten von Berlin und Köln. 49 Sekunden bzw. 23 Sekunden schneller. Ist das jetzt gut oder schlecht? Kann man schlecht einschätzen. Auf jeden Fall war ich in Köln bei Marker 10 schlechter drauf als hier in Frankfurt.



Neue Börse Frankfurt. Bildquelle: Mylius



"Fressgass" Bildquelle: Dontworry

Bremerstraße leicht ansteigend. Nördlichster Punkt der Strecke am Nordend-West ist erreicht. Scharfer Abzweig in die Eschenheimer Landstraße wieder in südlicher Richtung. KM11 in 4:20min. So ein bisschen zwickt es jetzt im linken hinteren Oberschenkel. So ein Mist, das war doch unter der Woche im Training auch schon. Ich kann das jetzt sowieso nicht ändern, weiter geht’s! Langsamer mache ich deswegen nicht. Wird schon irgendwann vorbei gehen. War halt doch ein bisschen viel in den letzten Wochen.

Wieder am Eschenheimer Turm angekommen zweigt die Strecke nach links in die Bleichstraße ab. KM12 in 4:16min. Dann Konrad Adenauer Straße. Vorbei an der Konstabler Wache, KM13 in 4:15min. Was mache ich denn eigentlich? Diese Pace ist zu schnell für mich! Nochmal ein Getränk an der Versorgungsstelle geschnappt. In den Bechern ist ja kaum was drin. Bei den Temperaturen wird es wohl nicht so schlimm sein. Die „alte Brücke“ über den Main nach Sachsenhausen kommt. Toller Blick jetzt über den Main auf die Skyline von Frankfurt.



Eschenheimer Turm. Bildquelle: Dontworry



Alte Brücke. Bildquelle: Popie

In Sachsenhausen geht es sofort am Schaumainkai weiter. Der Oberschenkel zieht weiter, aber es wird nicht schlimmer. KM14 in 4:14min abgedrückt. Wo soll das noch hinführen? Puls mit 155(85%) ist eigentlich super. Also weiter im Takt. Rechts in die Schweizer Straße, auch hier wieder ein Stimmungsnest. Weiter auf der breiten Kennedyallee, die Stimmung hat jetzt leider etwas nachgelassen. Über die Niederräder Landstraße rein nach Niederrad. Die Pace kann ich von KM15-18 sehr konstant um die 4:17min/km halten. Den Versorgungsstand hab ich fast übersehen. Ich bekomme nur noch einen kaum gefüllten Becher Wasser. Bisschen wenig um das Gel runter zu spülen. Wenn das mal keine Seitenstechen gibt.

Raus aus Niederrad, KM19 in 4:18min. Die Strecke verläuft durch die Bürostadt. Unter der Autobahn A5 durch nach Goldstein. Wieder gute Stimmung. KM20 in 4:15min. Wenn das so weiter läuft, dann schaffe ich die Sub 3:05! Aber bis dahin ist noch ein weiter Weg, in Köln bin ich auch ab KM34 so brutal eingebrochen, weil ich im ersten Teil viel zu schnell war. Der Halbmarathondurchlauf kommt. 1:30:28 das ist ja total verrückt! 1:10 schneller als in Köln, und hier läuft es besser. Also dranbleiben. Die Sub 3:05 fällt heute.

Parallel zum Schwanheimer Ufer führt die Strecke. Plötzlich taucht vor mir Laufkumpel Gregor auf. Was ist denn hier los? Wollte der nicht in die Nähe der 2:50 laufen? Schlimme Magenprobleme zwingen Ihn das Tempo zu drosseln. Was für ein Mist! KM22 weiter schnell in 4:13min. Die nächsten 2km durch Schwanheim durch plaudere ich mit Gregor über die letzten Laufaktivitäten. Am Verpflegungsstand kurz vor der Schwanheimer Brücke ist er plötzlich weg. Na dann, komm gut durch trotz der Magenprobleme! KM23 in 4:18 und KM24 Anstieg auf die Schwanheimer Brücke in 4:17min/km.

Die Handschuhe sind inzwischen klatschnass. Die Sonne scheint, da kann ich die Dinger auch ausziehen. Was für ein Gefummel bis die Handschuhe in der Hose verstaut sind. Ja und jetzt auf der Schwanheimer Brücke zieht es ganz fürchterlich. Also das war mit Handschuhen viel angenehmer. Also wieder an die Dinger. Aber das geht nicht so einfach mit eingefrorenen Fingern. Das war jetzt ne ganz unnütze Aktion, welche mich nur Zeit und Kraft gekostet hat. Ich ärgere mich über mich selbst.

Auf der anderen Main Seite geht es die Rampe der Schwanheimer Brücke runter, rein nach Frankfurt-Nied. Ich versuche ein bisschen zu erholen im abschüssigen Gefälle, denn so langsam zehrt es echt an den Kräften. KM25 in 4:21min. Nieder Kirchweg, nochmal Getränk am Versorgungspunkt. An der Nied Kirche links ab ein kurzes Stück über die Mainzer Landstraße. KM26 wieder in 4:21min. Das wird nicht mehr lange so weiter gehen. Ich muss mich schon quälen für diese Pace. Über die Nidda auf die Bolongarostraße. Auf der anderen Straßenseite laufen die potentiellen Sub 3:00 Läufer/innen. Vor 3 Jahren war ich auch dabei, heute wäre eine Zeit unter 3:05 für mich das Mass aller Dinge.

Die Schleife am westlichsten Punkt der Strecke in Höchst will überhaupt nicht enden. Der leichte Anstieg der Straße macht mir zusätzlich zu schaffen. KM27 in 4:22min. Wie schaffe ich noch solche Zeiten? Noch 15km, das muß ich jetzt durchziehen! Ludwig-Scriba-Straße, nochmal Bolongarostraße, KM28 weiter in 4:22min. Brücke über die Nidda, gleich links in die Oeserstraße. Hier ist wieder eine Staffelwechselzone. Die Stimmung gibt noch einmal einen Schub. Die Unterführung der S-Bahn in Nied ist heftig. Ich muß schon ganz schön kratzen. KM29 mit 4:23min sieht dennoch ganz gut aus!

Weiter rechts in die Birminghamstraße, ab jetzt kommt der langweilige und trostlose Teil der Strecke. Hier wird es sich entschieden, ob ich die angepeilte Zielzeit von unter 3:05 schaffe oder nicht. Am Ende der Birminghamstraße erfolgt der Übergang in die Mainzer Landstraße. Von allen Läufer/innen wird kein anderer Streckenabschnitt so gefürchtet wie dieser. Kaum Zuschauer, und was noch viel schlimmer ist, hier ist meistens Gegenwind. Aber heute geht es eigentlich.



Schwanheimer Brücke. Bildquelle: EvaK



Mainzer Landstraße. Bildquelle: T.h.

Messmatte für KM30 kommt. 2:09:02, genau 1:47min schneller als in Köln. Das müßte doch zu schaffen sein. Weiter durch den Stadtteil Frankfurt-Griesheim. Der nächste Versorgungspunkt wird angekündigt. Viel zu früh stopfe ich mir das Gel in die Backen. Jetzt läßt es sich nur durch die Nase atmen, und diese ist fast zu. Schöner Mist. Endlich das Wasser kommt. Wieder hat das nicht gut geklappt mit dem Gel. KM31 mit 4:28min ist absolut im Soll. So lange es geht jetzt den Schnitt unter der 4:30 halten. Immer stur gerade aus. Die Gruppe vor mir anpeilen und versuchen das Tempo mitzugehen.

Die Autobahnbrücke der A5 ist erreicht. Das wär schon mal geschafft. KM32 sogar mit 4:23min abgestoppt. Noch 10km durchhalten. Ich fange an zu rechnen. Gut 47 Minuten bleiben für 10,2km. Das wäre ein Schnitt von 4:37min/km. Puh! Das ist ab KM32 alles andere als einfach. Wieder ein KM geschafft. 4:31min für die „33“. Inzwischen haben wir das Gallusviertel erreicht. Hier ist jetzt auch wieder etwas mehr los an der Strecke. Das ziehen im Oberschenkel scheint verschwunden zu sein, oder ich nehme es einfach nicht mehr wahr.

KM34 drücke ich mit 4:13min ab. Da stimmt doch was nicht. Ich schlurfe über die Strecke und haue solche Zeiten raus? Abwarten! Abzweig links. Über die Kriegkstraße auf die Frankenallee. Wir kommen der Stadtmitte immer näher. Die ersten Läufer gehen bereits. Immer mal wieder ein Staffelläufer der von hinten angefegt kommt. Aber sonst überholt hier niemand. KM35 in 4:39min. Somit gleicht sich die „Zeitgutschrift“ von KM34 wieder aus.

Über die Europaallee geht es zurück auf die Mainzer Landstraße. Man kann die super Stimmung vom Platz der Republik schon hören. Über die Düsseldorferstraße rüber. Eine super Party wird hier abgezogen. KM36 in 4:33min. Nur noch 6km! Uhr steht auf 2:35:48. Zusammenreißen auf den letzten Kilometern. Grob überschlagen würde mir jetzt ne Pace von 4:42min/km reichen auf die Sub 3:05! Aber ich baue immer weiter ab. Nur zu gut weis ich dass im jetzigen Zustand eine Pace von 4:42min/km ziemlich brutal ist.

An der Taunusanlage vorbei bis zur alten Opern. Einmal quer über den Opernplatz. KM37 in 4:37min. Das wird verdammt knapp. Los jetzt, reiß dich am Riemen. Dass ist die letzte Chance in diesem Jahr noch einmal eine gute Zeit zu laufen. Du bist so nah dran. Wieder durch die Goethestraße auf den Goetheplatz. Roßmarkt, große Gallusstraße. Wie am Anfang, nur jetzt die Taunusstraße vor bis zur Weserstraße. KM38 mit 4:29min ist super und läßt das Ziel ein Stück näher kommen.

Anstatt ordentlich in die Weserstraße einzubiegen laufen alle auf dem Vorplatz entlang, um sich mal locker um die 20 Meter zu sparen. Ich habe mir zum Grundsatz gemacht, solche Schummeleien zu lassen. Obwohl ich eigentlich total platt bin, platzt mir hier echt der Kragen. Ich schreie über den ganzen Platz „Ihr seid alles elende Bescheißer“. Das geht mir jedesmal sowas von gegen den Strich. Immer wieder beobachte ich solche Szenen bei fast allen Marathons.

Die Kaiserstraße hoch, vorbei am Rossmarkt. KM39 in 4:39min doch wieder etwas schwächer. Aber wir sind hier 3km vorm Ziel. Was will ich da noch verlangen. Ich bin total platt, sehne die Festhalle herbei. Ich muß jetzt nur noch dieses Tempo halten dann laufe ich wie geplant unter 3:05 in der Festhalle ein. Um mich herum immer mehr Geher. Ein Läufer torkelt sogar schon leicht. Zähne zusammenbeißen es sind nur noch 3km. Noch einmal an der Hauptwache vorbei. Der Moderator sagt es schon.“Diese Läufer hier werden um die 3:05 laufen“. Nicht nur um, sondern unter 3:05! Auf geht’s. Alles nochmal mobilisieren.

Scharfe Wende am Eschenheimer Turm. Runter zur Börse. Rein in die „Fressgass“. Das KM40 Schild zieht mich magisch an. 4:38min, Gesamtzeit 2:54:10 sehr gut, das läuft! Nur noch 2km. Der Opernplatz jubelt was das Zeug hält. Dranbleiben! Nicht locker lassen. Links runter die Taunusanlage. Stur nach vorne blicken. Mainzer Landstraße immer weiter. Auf es geht noch! KM41 in 4:32min ich werd‘ verrückt. Gesamtzeit auf 2:58:42. Das langt! Ich muß das jetzt nur noch nach Hause fahren. Unter tosendem Jubel geht es am Platz der Republik in die Friedrich-Ebert-Anlage. Die Festhalle kommt immer näher. Durchhalten, es sind nur noch ein paar hundert Meter. Der Hammermann steht drohend vor der Festhalle. Aber hier kann er nichts mehr ausrichten. Das Ding ist gegessen! Abzweig in die Festhalle. Ich gebe nochmal alles was geht. Der Zielbogen kommt näher. Noch ein paar Meter. Jaaa!!! Geschafft! 3:04:01 steht auf der Uhr! Neue Jahresbestzeit! Wie geil!



Bei KM42 vorbei am Hammermann



sauber! Mit 3:04:01 nochmal ne neue Jahresbestzeit gelaufen

Kurze Erholung im Zielauslauf dann wird man gleich wieder in die Kälte nach draußen geschickt. Ein paar Getränke abgebohrt, und gleich wieder rein in die Messe zum duschen. Leider viel zu kalt um hier die Zielatmosphäre zu genießen. Schnell noch geduscht bevor es zu voll wird und dann ab nach Hause.

Sonntag, 14. Oktober 2012

16.RheinEnergie Marathon Köln



Wieder der schwierige Drahtseilakt nach dem Berlin Marathon. 2 Wochen Regeneration oder Training? Viel Zeit zur Regeneration blieb nicht. Schon 3 Tage nach Berlin stand der „Kühkopflauf“ in meinem Heimatort Erfelden auf dem Programm. Ein gemütlicher Halbmarathon ohne größeren Wettkampfcharakter. Trotzdem müssen auch diese 21km mit schweren Beinen erst mal gelaufen werden. Aber es ging tatsächlich erstaunlich gut. Dienstags locker 11,3 km gejoggt um den Berlin Marathon aus den Beinen zu bekommen. Mittwoch dann die 21km vom Kühkopflauf mit Pace 5:09min/km relativ gut über die Bühne gebracht. Pflicht erfüllt und noch ein bisschen Spaß dabei gehabt. Do/Fr nichts gemacht. Sa(15,6km) und So sogar noch einen langen Lauf mit 25,1km absolviert. In der Marathonwoche Di (13,1km) und Mi (13,3km) nochmal etwas schneller unterwegs als geplant (5:03min/km).

Dann kam was kommen mußte. Bereits am Mi Abend nach dem Laufen fing das Sprunggelenk an zu schmerzen. Do nur Gymnastik eine Stunde, keine Laufeinheit, dennoch keine Besserung. Freitags noch schlimmer. Trotzdem die Abschluss Runde (11,6km) im locker Jogging Tempo unter leichten Schmerzen durchgezogen. Den Samstag habe ich nochmal die Füße hochgelegt um zu entspannen. Was für ein Mist mal wieder. Ich möchte den Tag erleben, an dem ich an der Startlinie von einem Marathon stehe und bin zu 100% fit! Aber irgendwie hat das ja noch immer funktioniert wenn es darauf ankam.

Sonntag 14.10.

Sehr früh um 5:00Uhr aufgestanden, obwohl der Marathonstart doch erst um 11:30Uhr ist. Doch von allen Seiten kamen Warnungen wegen der Parksituation, Startnummernausgabe usw. Sicher ist sicher, um 6:20Uhr bin ich schon auf dem Weg nach Köln. Zuhause ein Brötchen mit Honig, ein Ei und ein Joghurt gegessen. Für unterwegs noch 3 Käsebrötchen eingepackt. Um kurz nach 8:30Uhr bin ich bereits auf dem total leeren Messeparkplatz Köln angekommen. Alle Zeit der Welt also um noch Startunterlagen zu holen und nochmal ein bisschen zum ausruhen.
Mit Pendelbussen kommt man vom Parkplatz in die Nähe der Startnummernausgabe im Ständehaus. Absolut nichts los. Die Halbmarathonies sind bereits auf der Strecke. Jede Menge Inliner bereiten sich auf ihren Start vor. Ich bekomme sofort meine Unterlagen ausgehändigt. Keine Warteschlangen, nichts. Ich plaudere mit ein paar Läufer/innen um mir die Zeit zu vertreiben. Langsam füllt sich die Messehalle. Es wird eng und da der Start nicht gleich um die Ecke ist, gebe ich um 11Uhr meinen Beutel ab, und laufe mit kurzen Sachen bei 11° C zum Start. Das Nadelöhr befindet sich zwischen Messe und Start/Zielbereich. Die langsameren Halbmarathon Finisher (und das sind eine ganze Menge) drängen zur Messe, die Marathonies drängen zum Starterblock. Nicht optimal gelöst dieser Ablauf. Es kommt noch schlimmer. Um in meinen Startblock zu gelangen muß ich erst mal ganz an das Ende der Starterfeldes laufen, damit ich auf die andere Straßenseite komme. Jetzt wieder alles vor laufen, und dann endlich rein in meinen „roten“ Block.




Nach dem Pendelbus geht es weiter zur Startnummerausgabe und Kleiderbeutelabgabe



noch ein Kaffee zum wach werden



absolut nichts los an der Startnummernausgabe



darf ja nicht fehlen, der Köln Marathon Souvenir Shop



so langsam wird es voll in der Messehalle



funktioniert ohne Probleme, die Kleiderbeutelaufbewahrung

Es ist sehr eng im Block. Jeder der eine Zielzeit von bis zu 3:30 angegeben hat, ist in diesem Starterblock! Toll! Also schauen dass ich möglichst weit nach vorne komme. Jetzt verzögert sich auch noch der Start um 15 Minuten, da sonst die Eliteläufer auf die langsamen Inliner auflaufen würden! Also weiter frieren im Block! Sabrina Mockenhaupt (sie hat den Halbmarathon gewonnen) steht neben dem Sprecher und gibt uns den Tipp, wir sollen ein bisschen kuscheln dann wird es schon warm. Nochmal „Viva Colonia“ dröhnt es aus den Lausprechern, aber irgendwie will die Stimmung nicht so auf die wartenden Starter/innen überschwappen. Endlich, mit fast 15 minütiger Verspätung fällt der Startschuss.

Start:

Gleich nach dem Start über die Mindenerstraße, kommt eine Doppelkurve links/rechts, bisschen eng, das Feld zieht sich kaum auseinander. Raus auf die Deutzer Brücke über den Rhein. Schöner Blick auf den Dom und die St.Martin Kirche. Es ist echt schwierig sein Tempo zu laufen. Überholen fast unmöglich. KM1 kurz vor Ende der Brücke mit 4:39min daher auch etwas langsamer. 270° Schleife am Heumarkt und gleich wieder in die ewig lange Unterführung unter dem Altstadtufer durch. Jetzt gibt es auch etwas mehr Platz zum laufen. Als wollte ich den ersten KM gleich wieder aufholen lege ich an Tempo zu. KM2 am Ende der Unterführung in 4:12min ist viel zu schnell. Aber der leichte Anstieg raus aus der Unterführung bremst einem gleich wieder aus. Weiter am Konrad Adenauer Ufer. KM3 wieder normale Pace mit 4:27min. Sehr trostlos dieser Streckenabschnitt. Ab und zu ein paar Zuschauer, aber das war‘s auch schon. Es ist kalt, der Wind pfeift vom Rhein her, aber wenigstens regnet es nicht. Unter der Zoobrücke durch KM4 mit 4:18min abgedrückt. Schon wieder viel zu schnell. So wird das hier nichts. Ich habe Berlin noch in den Beinen, da muß man ein wenig das Tempo drosseln.



Gleich nach dem Start über die Deutzer Brücke auf die links-Rheinische Seite von Köln. Bildquelle: Raimond Spekking

Der erste Verpflegungsstand kommt. Wasseraufname absolut reibungslos geklappt.
Die Strecke führt jetzt weg von Rhein. Wieder eine so eine Unterführung die Kraft kostet. KM5 in 4:14min. Jetzt muß wirklich mal Schluss sein mit dieser zu schnellen Anfangspace, sonst wird der 2.Abschnitt ein Drama das ich so schnell nicht vergessen werde. Weiter Boltensternstraße, rein in den Stadtteil Nippes. Jetzt kommt auch schon die Wende. Nördlichster Punkt der Strecke ist erreicht. Zurück geht es exakt die gleiche Strecke, nur halt auf der anderen Straßenseite. Wenigstens bietet jetzt der Blick auf das entgegenkommende Läuferfeld Abwechslung. KM6 in 4:23min weiterhin schnell. Nochmal die Unterführung. Und ich merke schon, diese Anstiege haben es in sich.

Zurück am Rheinufer KM7 mit 4:18min ist weiter schneller als geplant. Zoobrücke unterlaufen. Immer stur gerade aus. Dieses Rheinufer zieht sich. KM8 in 4:20min. Längst ist der Puls auf 160 (88%) angestiegen. Da kann man jetzt wohl kaum mehr gegensteuern. Das Feld zieht sich weiter auseinander. Viele lassen jetzt an Geschwindigkeit nach. Ich muß auf die Gruppe vor mir aufschließen um nicht ganz dem Wind vom Rhein ausgesetzt zu sein. Am Frankenplatz kann man noch mal einen Blick auf die Hohenzollernbrücke werfen, dann geht es wieder in die Unterführung vom Altstadtufer. Ja schade, über uns jetzt der Fischmarkt mit den Stapelhäuschen. Das bekommen wir leider nicht zu sehen. Am Ausgang der Unterführung kommt die 10km Messmatte. 43:25min, das ist total überpaced! Zum Vergleich die aktuellen Zeiten von den letzten Marathons in Berlin (44:13) und Münster (44:25). Jetzt muß ich reagieren, sonst wird das hier nichts mit ner Sub 3:10.



Leider verläuft die Strecke nicht am Altstadtufer entlang, sondern direkt darunter im Tunnel

Ich klemme mich an einen Estländer ran. Wir plaudern und das lenkt ein wenig ab. Er will auch um die 3:10 laufen. Vor lauter Gelaber den 11’er Marker verpennt. KM12 zeigt eine Pace von 4:22min für die letzten beiden KM. Obwohl wir beide der Meinung sind, dass die Pace viel zu schnell ist, lassen wir nicht abreißen. Unter der Südbrücke durch, weiter Gustav-Heinemann-Ufer. KM13 in 4:20min gestoppt. Die Stimmung an der Strecke wird besser. KM14 wieder in 4:20min gelaufen. Nächster Getränkestand. Wasser rein. Rodenkirchener Brücke passiert. Rein in den Stadtteil Rodenkirchen. Top Stimmung, da kommt Freude auf. Ich werde schneller und laufe meinem Estnischen Mitläufer davon. Abzweig rechts in die Maternusstraße, nur noch die Schleife laufen, dann ist der Südlichste Teil der Strecke auch erledigt. Über die Brückenstraße wieder zurück ans Rheinufer. KM15 übersehen, KM16 zeigt eine Pace von 4:21min für die letzten beiden KM. Puls jetzt schon auf 163 (90%).

Ich weiß nicht wie lange ich das Tempo noch halten kann. Auch das lädierte rechte Sprunggelenk meldet sich langsam. Linkes Problem Knie bisher noch ohne Mucken. Wieder kann man die entgegenkommenden Läufer/innen auf der anderen Straßenseite beobachten. Zum Glück bläßt der Wind jetzt nicht mehr so heftig vom Rheinufer. KM17 in 4:16min hätte ich nicht erwartet, denn die Kräfte schwinden. Oberländer Ufer, Gustav Heinemann Ufer. Südbrücke passiert. KM 18 und 19 immer noch mit je 4:22min gelaufen. Die nächste Staffelwechselzone kommt, und somit natürlich Stimmung auf der Strecke. Zur rechten der Bayenturm, einer der wenigen Streckenhighlights am Rheinufer. Getrieben von der Stimmung kann ich auch KM20 wieder in 4:20min abdrücken. Nochmal ein Getränk geschnappt am Versorgungspunkt Holzmarkt, Gelpack damit runtergespült. Nun der Halbmarathondurchlauf - 1:31:38 das ist total verrückt! Ich werde hier so abkacken im 2.Teil. Schnell mal der HM Durchlauf Vergleich mit Berlin (1:33:08) und Münster (1:33:22). Vom Gefühl her bin ich platt, aber nicht so wie in Münster an gleicher Stelle. An die gute Verfassung von Berlin komme ich heute bei weitem nicht ran. Auf geht’s die 21km muß ich halt durchbeißen.



der Bayenturm am Rheinufer ist noch eines der wenigen Überbleibsel der mittelalterlichen Stadtbefestigung, Bildquelle: Willi Horsch

Endlich weg vom Rheinufer, Abzweig links auf den Heumarkt dann gleich wieder schräg in die Straße „an der Malzmühle“. Über „Mühlenbach“ kommen wir zum Abzweig rechts in die „Hohe Pforte“. Ein kleines Stück Fussgängerzone der „Hohe Straße“ wird noch durchlaufen, dann links ab auf die breite Cäcilienstraße. KM22 etwas schwächer in 4:29min. Vorbei am Kölner Neumarkt. Weiter die Hahnenstraße runter. KM23 wieder in 4:19min. Was läuft denn da? Ich bin platt und haue noch solche Zeiten raus. Am Rodolfplatz geht es links ab in den Hohenstaufenring. Noch 19km, das muß doch irgendwie zu schaffen sein. Wie lange kann ich dieses, für meinen derzeitigen Leistungsstand, extrem brutale Tempo noch halten? Puls ist bei 168 (93%). Scharfer Abzweig nach rechts am Barbarossaplatz. KM24 in 4:20min. Nächster Getränkestand am Zülpicher Platz. Abzweig links in die Lindenstraße. Oh nein! Schon wieder kommt so ne fiese Bahnunterführung. Runterlaufen Schwung holen, hoch mit kleinen schnellen Schritten.

Durch den „inneren grünen Ring“ führt jetzt die Strecke. KM25 in 4:23min. Weiter in die Universitätsstraße. Vorbei an der Kölner Uni. Immer wieder kleinere Stimmungsnester muntern auf. Meine Stimmung ist allerdings ganz schön im Keller, wenn ich darüber nachdenke, dass hier noch knapp 17km zu laufen sind. Auf! So schlecht sieht das doch hier gar nicht aus! KM26 wird mit 4:31min gestoppt. Jetzt nicht nachlassen, so lange wie es geht die Pace unter der 4:30 halten. Also nochmal zulegen! Stadtteil Sülz. Abzweig Luxemburgerstraße, dann über die Sülzburger und Berrenrather Straße zurück auf die Universitätsstraße. Jetzt in Richtung Norden. KM27 und 28 in 4:25 bzw. 4:19min/km wieder voll im Soll. Am Albert Magnus Platz vorbei. Super Anfeuerung jetzt von allen Seiten. Aber warum jetzt auf einmal? Kein Wunder! Hinter mir läuft eine Frau! Und die hat es drauf! Wir laufen eine Weile zusammen. KM29 drücke ich mit 4:22min ab. Weiter in die Dürener Straße. Das 2. Gel muß jetzt genommen werden. Wasser hinterher. Abzweig rechts in die Klosterstraße. KM30 Messmatte im Stadtteil Lindenthal bei 2:10:39 überquert. Das ist eine augenblickliche Pace von 4:21min/km. Ich kann dieses Tempo nicht mehr mitgehen. Ich muß die Läuferin ziehen lassen. Weiter auf der Aachener Straße wieder Richtung Innenstadt. Ich versuche weiter dran zu bleiben. Der Abstand zur nächsten Gruppe wird größer, obwohl KM31 immer noch 4:20min abgedrückt wird. Haben die denn die zweite Luft bekommen?

Wieder durch den „inneren Grüngürtel“, vorbei am Aachener Weiher. Noch ne Unterführung! Das schafft mich jetzt wirklich. Wie viele kommen denn da noch? Richard-Wagner-Straße, KM32 in 4:26min. Vom Gefühl her würde ich sagen, das ist um einiges langsamer. Egal, noch 10km bis ins Ziel und 8km bis zum Dom. Abzweig am Rodolfsplatz in den Habsburger Ring. KM33 immer noch in 4:26min. Ich weiß nicht wie ich noch auf solche Zeiten komme, bin ich doch stehend k.o. Abzweig am Friesenplatz. Über Venloer und Bismarckstraße in die Vogelsangstraße. Ein weiteres Mal wird der „innere Grüngürtel“ durchquert. KM34 in 4:31min. Rechts ab in die Innere Kanalstraße. Vor mir ragt der Fernsehturm Colonius in die Höhe. Abzweig in die Subbelrather Straße. KM35 Messmatte, Gesamtzeit 2:33:04. Das ist alles noch top und über 1 Minute schneller als in Berlin an gleicher Stelle (2:34:18)! Doch die Bedingungen könnten unterschiedlicher nicht sein. Konnte ich ab km 35 in Berlin nochmal so richtig aufdrehen, verliere ich hier weiter an Boden.



"Colonius" der Kölner Fernsehturm bei KM35. Bildquelle: T.Voekler

Es wird zur Qual, die Batterien sind total leer. Vorbei am Mediapark in den Hansaring. Wieder eine weitere Wendepunktstrecke. KM36 immer noch in 4:33min. Die Fußsohlen brennen jetzt auch noch. Ich dachte dieses Problem hätte ich schon längst geheilt. So kann man sich täuschen. Also nächstes mal wieder mit Falke Socken und extra Stulpen für die Waden, anstelle den kompletten CEP Strümpfe. Am Wendepunkt in der Hansaallee wieder super Stimmung. Danke Köln, das brauche ich jetzt. Auf der anderen Seite geht es weiter. Am Straßenrand steht ein Läufer und muß sich übergeben. Damit habe ich zum Glück keine Probleme. Ich bin einfach nur total am Ende. Mit allem was noch geht versuche ich verzweifelt das Tempo zu halten. KM37 in 4:38min. Weiter im Kaiser Wilhelm-Ring. Es sind nur noch 5km versuche ich mir einzureden. Das ist doch fast gar nichts! Von wegen! Ich schlurfe nur noch Strecke entlang.



KM38,5 - Hahnentorburg am Rudolfplatz. Bildquelle: Hpschaefer www.reserv-art.de



St.Aposteln am Neumarkt. Bildquelle: Raimond Spekking

Hohenzollernring, ich sehne die Tafel mit der „38“ herbei. Es ist mal wieder das typische Marathondrama wie ich es nur allzu gut kenne. Die „38“ kommt am Friesenplatz. 4:39min, das ist doch super! Komm, los noch 4km und noch 2km bis zum Dom. Weiter kämpfen. Zum 3.Mal komme ich an den Rudolfplatz. Abzweig links, an der Hahnentorburg vorbei. Weiter Richtung Neumarkt. Einmal um den Platz. KM39 mit 4:45min geht noch. Cäcilienstraße weiter, Abzweig links in die Hohe Straße. Der Dom ist schon zu greifen nahe. Immer weiter, kämpfen! Die letzten Kilometer, bald ist es geschafft. Mit 4:45min KM40 gestoppt. Die Gesamtzeit ist noch immer gut. Wenn ich so weiterlaufen kann ist das top! Die schmale Gasse zum Dom runter, die Stimmung steigt. Wahnsinn! Der Dom kommt zum Vorschein. Roncalliplatz, total geil was hier abgeht. Aber mir tut alles weh! Ich quäle mich diese letzten Kilometer zum Ziel. Trotzdem, Applause für die tollen Zuschauer auf dem Roncalliplatz. Daumen hoch! Das Spendentor ist hier total fehl am Platz. Wer läuft denn bitteschön hier noch einen Umweg? Die sind doch alle platt! Sowas muß man am Anfang des Marathons aufstellen!



der Roncalliplatz vor dem Dom ist erreicht. Den Rest schaffe ich auch noch. Bildquelle: Neuwieser



Das letzte Stück Kopfsteinpflaster bei KM 41 Reiterstandbild König Friedrich Wilhelm III. Bildquelle: Raimond Spekking

Zurück geht es durch die Kölner Altstadt, teilweise auf übelstem Kopfsteinpflaster. Mir qualmen die Füße, alles schmerzt, und jetzt noch Kopfsteinpflaster vom feinsten. Gulichplatz, Quatermarkt, links in die Gürzenichstraße. KM41 in 4:47min. Weiter auf den Heumarkt, vorbei am Reiterstandbild König Friedrich Wilhelm III. Rampe auf die Deutzer Brücke. Und die ist jetzt steil! Das ist wirklich der Kracher zum Abschluss. Ich sehne den Scheitelpunkt der Brücke herbei. Das dauert ewig! Endlich ich bin oben. Jetzt nur noch laufen lassen und ordentlich Geschwindigkeit aufnehmen. Die Uhr zeigt 3 Stunden 4 Minuten. Los alles reinhängen, dann wird das noch ne Zeit unter 3:07! Köln Deutz ist erreicht. Jetzt die Linkskurve Mindener Straße. Nicht locker lassen, noch ist die Uhr unter 3:07. Der Zielbogen ist zum greifen nahe. Schön durchziehen. Jaaa!!!! Geschafft in 3:06:43. Wie geil! Das hätte ich vor dem Start nicht geglaubt, nochmal 2 Wochen nach Berlin so eine Zeit zu laufen. Heute Abend gibt es Bier zum 50.Marathonfinish.



Was will man mehr? Zielzeit von sub 3:10 mehr als erreicht. 50.Marathon in Köln gefinshed.



nach dem Marathon bei 11° C im Freien auf eine freie Dusche warten

Weit muß man laufen um endlich an die Verpflegungsstellen zu kommen. Zu den Kleiderbeuteln ebenso. Das ist bei Temperaturen um die 11° nicht gerade angenehm, aber läßt sich dank Finisher Glücksgefühle locker aushalten.