Sonntag, 25. Oktober 2009

28.Commerzbank Frankfurt Marathon

Das große Projekt, einmal unter 3 Stunden laufen. In Frankfurt wollte ich es wissen. Flacher, schneller Kurs, nicht zu warm. Tolle Stimmung.



Rekordjagt in Frankfurt. SUB 3 -> heute muß es klappen ! Hammermann du kannst mich mal !

Die Vorbereitung lief etwas holprig. Ständige Probleme mit einem eigeklemmten Nerv und noch vor 3 Wochen nach dem Kühkopflauf wieder mal das Sprunggelenk. Trotzdem das Training mit allen Intervallen und langen Läufen durchgezogen. Die langen Läufe hatte ich sogar mit über 39 und 41km 14 Tage vorm Marathon dummerweise total überzogen. Irgendwie war ich ausgepowert und schlapp. Dennoch fühlte ich mich mental in der Lage den Rekord zu knacken. Das Schnitttempo von 4:15min /km machte mir in den Intervalleinheiten keine größeren Schwierigkeiten. Also los geht’s !
Startunterlagen habe ich mir schon Freitags besorgt (eine tolle Sache, schon am Freitag die Marathon Messe zu öffnen), da der Samstag schon für den Fußball reserviert ist.
Sonntags morgens super aus dem Bett gekommen. Der Umstellung auf die Winterzeit sei Dank. Um 6 Uhr ordentlich gefrühstückt. Ab geht’s nach Frankfurt. Super durchgekommen. Bereits um 8:30 Uhr bin ich im Parkhaus am Rebstock.



Pendelbusse bringen uns zum Start/Ziel Bereich an der Festhalle.



Der Messeturm noch im Nebel

Ich habe noch Zeit und schlendere über die Marathon Messe. Unter ca. 18000 Menschen treffe ich doch tatsächlich auf Gregor.



Plauder Plausch vorm Start: Gregor (der heute eine unglaubliche Zeit von 2:52:38 laufen wird) und Frank



Die nächsten Ziele sind schon gesteckt: für nächstes Jahr gemeldet Wien Marathon 2010 im April

Noch umziehen und weg mit dem Läuferbeutel. Raus zum Start. Und wieder einer unter vielen getroffen. Thomas ebenfalls aus Erfelden. Er will die Sub 4 angehen. Allgemeine Verwirrung mit den Starterblöcken. Wo ist der der Asics Block ? Eigentlich ganz vorne. Aber alles schon voll. Ich sehe den 2:59 Pacemaker. Hier bin ich richtig. Wir kommen leider nicht mehr weiter nach vorne. Naja, da müssen wir halt später etwas schneller laufen, so der Pacemaker. Es wird langsam ernst. Die Bedingungen sind ideal. Ca. 15 Grad, etwas schmieriger Boden, aber sonst top. Aus den Lautsprechern dröhnen die Höllen-Glocken von AC/DC’s „Hells Bells“.
Start!!!

Es geht sehr eng zu. Gerangel, Schubser von hinten, ab und zu rutscht jemand auf dem noch glitschigen Straßenbelag aus. Es ist zum kotzen. Kein durchkommen. Ich versuche mich krampfhaft an den 2:59 Pacemaker zu hängen. Am Ende der Friedrich-Ebert Anlage biegt die Strecke in die Mainzer Landstraße ab. Mir kommt es plötzlich noch enger vor. Der Pacemaker enteilt mir ein wenig. SO wie es aussieht, macht man jemanden mit einem Luftballon eher Platz wie mir. Schon am Anfang so viel Zeit verlieren, ich werde nervös. Es geht ab in die Taunusanlage. KM1 Schild habe ich wohl übersehen in dem ganzen Pulk von Menschen. Jetzt weis ich warum ich solche Massenveranstaltungen eher meide, das macht keinen Spaß, wenn man nicht so kann wie man will. Und da, schon wieder jemand hingeflogen. Links in die Kaiserstraße und gleich wieder links in die neue Mainzer. KM2 kommt, die Uhr zeigt 8:20 ! Also doch gar nicht so langsam unterwegs. 4:10min/km. Schon fast zu schnell für den Anfang. Wieder auf die Mainzer Landstraße. Auf der anderen Gegenseite sieht man die Läufermassen. Jetzt wird einem so richtig bewußt, wie viele Läufer/innen hier unterwegs sind. KM3 stoppe ich in 4:01/km ! Wieder die Friedrich Ebert Anlage hoch. Jetzt gibt es Platz. Das Anfangschaos scheint vorüber zu sein. Rein in die Senkenberganlage. Den Pacemaker 2:59 habe ich wieder eingeholt, und auch ein paar Gesichter vom Start sind wieder bei mir. Wir plaudern gemütlich. Es ist recht entspannt. KM 5 stoppe ich bei 20:43min. Das ist viel zu schnell. Versorgungsstand 1 lasse ich aus, hier herrscht das Chaos, wieder fliegt einer hin. Über die Bockenheimer Landstraße, alte Oper geht es zum ersten mal durch die Innenstadt. Tolle Stimmung. Das macht Spaß. Über den Goetheplatz geht es zur Hauptwache. KM7 wird eine 4:06. Sehr schnelles Tempo, das kann nicht gut gehen. Jetzt kommt die Caritas Spendenmatte. Ach was solls, ist doch für einen guten Zweck. Ich nehme den Umweg in Kauf und laufe durch das Spendentor. 3 Euro für eine gute Sache von Caritas. Der Eschenheimer Turm wird passiert und rein in die Bockenheimer Anlage. Reuterweg hoch. Leichter Anstieg. Der Wendepunkt kommt an der Eschersheimerlandstraße, es geht wieder in Richtung Innenstadt. KM 10 Punkt kommt jetzt. Die Uhr steht bei 41:35. Was für ein Tempo, das wären ja schon über 1 Minute Vorsprung auf die Zielzeit. Erst mal Wasser geschnappt an der Getränkestelle. Es wird warm und die Sonne knallt ins Gesicht. Keine Sonnenbrille dabei, naja wer kann das auch schon vorher wissen. Links ab am Eschenheimer Turm in die Bleichstraße. Ich unterhalte mich mit einer Läuferin welche mich schon seit dem Start begleitet. „und wie sieht es aus, Sub 3 ?“ frage ich. „wird verdammt schwer werden“ kommt die Antwort. Recht hat Sie. Ich merke auch so langsam die ersten Ermüdungserscheinungen. Über die Kurt Schumacher Straße steuern wir auf die Alte Brücke zu. KM 12 stoppe ich mit 4:09/km. Hier ist nun auch eine Staffelwechselzone und aus dem Gewühl heraus höre ich Gabi rufen. Sie läuft heute in der Staffel mit. Danke für die Anfeuerung, da legt man doch gleich mal nach. Mit frischem Schwung geht es über die alte Brücke nach Sachsenhausen. Sofort rechts rein in den Schaumain Kai. KM13 wieder 4:09/km. Das geht nicht mehr lange gut. Jetzt werd ich erst mal so ein Schaumding futtern, welches angeblich innerhalb von 5 Minuten im Kopf neue Energie freisetzen soll. Ob’s klappt ? Keine Ahnung. Hauptsache man kaut auf was rum, und glaubt das es was bringt. Über die Kennedy Allee und Niederräder Straße geht es nach Niederrad. Die Zeiten pendeln sich nun doch auf die 4:15/km ein. KM 15 Zeit stoppe ich bei 1:02:30. Das würde bedeuten, 1:29 Minuten Vorsprung auf die Zielzeit. Allerdings nur wenn ich die 4:15/km halten kann. Und genau das wird der Knackpunkt werden. Ich habe immer mehr zu kämpfen. Durch Niederrad geht es weiter in die Bürostadt. KM16-18 im 4:14er Schnitt gelaufen. An Staffelwechsel 2 feuert mich Andreas an, der zusammen mit Gabi in der Staffel läuft. Super, das hilft ! Überhaupt, ein großes Lob an die Frankfurter Zuschauer. Tolle Stimmung. Ich bin beeindruckt. Es gibt fast keine Streckenteile ohne Zuschauer, ständig kommen Stimmungsnester mit Band oder Drums. Das hätte ich jetzt so nicht erwartet. Toll ! Es geht unter der A5 durch nach Goldstein. Die Beine werden schwerer, KM 19 trotzdem nochmal mit einer 4:09. Zeit bei KM 20 liegt bei 1:23:43. Zeit für Gelpack und Wasser. Gleich ist Halbzeit. Jetzt bin ich gespannt. Der Halbmarathondurchlauf ist bald erreicht. Schwanheim ist erreicht. 21,1 kommt. Meine Zeit 1:28:25. So gut war ich noch nie unterwegs. Heute klappt es. Durch Schwanheim durch in Richtung Schwanheimer Brücke. Jetzt mal sehen, wie die Brücke sich auswirken wird. Die Brücke tut weh, aber ich hatte es mir schlimmer vorgestellt. Allerdings kann ich den Schnitt von 4:15/km nicht mehr ganz halten. Die Zeiten pendeln sich auf 4:17/km ein. Auf der gegenüberliegenden Mainseite geht es in Nied weiter. Es läuft nicht mehr so rund. Ich versuche krampfhaft den Schnitt zu halten. KM25, die Uhr steht bei 1:45:15, der Vorsprung schmilzt ein wenig. Etwa noch 1:20 Minuten Vorsprung auf die Zielzeit. Das wird verdammt hart. Über die Nidda zum Wendepunkt nach Höchst. Ich versuche Tempo zu machen, aber mehr wie ne 4:17 auf KM26 kommt nicht dabei heraus. Es geht wieder rein nach Nied. Staffelwechsel 3 kommt und somit wieder mächtig Stimmung. Leider muß die S-Bahn Unterführung jetzt durchlaufen werden. Das kostet Kraft, KM27,28 in 4:15 und 4:24. Jetzt wird es eng. Es folgt ein trostloses Stück durch die Birmingham Straße in Nied, bevor es auf die gehasste, (da sehr windanfällige) Mainzer Landstraße geht. Mal sehen KM30 drücke ich bei 2:06:41 ab. Na das geht doch noch. Das wären noch 1:15 Minuten auf die Zielzeit. Ich versuche ein paar Mitläufer zu ermutigen die Pace mitzugehen. Aber nach ein paar hundert Metern lassen die Mitstreiter nach. Nein ich gebe nicht auf. Noch 11 KM. So leicht wird es nie mehr die Sub 3 zu knacken. KM31 in 4:17/KM. Macht nichts, das kann ich mir erlauben. Ich muß nur sehen, dass ich nicht über die 4:20/km komme, dann ist alles ok. FFM-Griesheim ist nun auch vorbei, wieder unter der A5 durch. Die 17 Grad machen einem doch sehr zu schaffen. Die Sonne knallt auf den Kopf. Plötzlich werde ich von den 2:59 Pacemakern eingeholt. Verdammt was ist da los. Ich versuche mitzugehen. KM 32 in 4:19. Unter der Bahnlinie durch, links rein in die Hellerhof Siedlung auf die Frankenallee. Ich kann das Tempo der Pacemaker nicht halten. KM 33 in 4:20 und KM 34 unter größter Anstrengung in 4:16. Die Kräfte schwinden. Doch zu schnell angegangen ? ach, ich kann es sowieso nicht mehr ändern. Noch 8km, zusammenreißen. Jetzt kommt doch wieder Stimmung in der Stadt. Aber vorher geht es noch an der trostlosen Großbaustelle hinter der Festhalle entlang. Zermürbend und die Sonne knallt. Jetzt kommt zum Glück die Stimmung wieder. Mainzer Landstraße. KM 35 4:21/km und Gesamtzeit 2:28:11. Das bedeutet etwas mehr als 1 Minute Vorsprung auf die Zielzeit, aber nur bei einem Schnitt vor 4:15/km, den ich schon lange nicht mehr halten kann. Auf noch 7km. Die Beine werden schwerer und schwerer. Die Füße schmerzen, der Puls ist auf 170 (93%). Nochmal rein in die Taunusanlage, leider wieder weniger Zuschauer, gerade jetzt wäre das so wichtig. Ich kann nicht mehr. Los weiter, denk an den Zieleinlauf, denk an die Sub 3, denk an das brutale Training, denk an all die harten Intervalle oder langen Läufe. Jetzt nicht aufgeben. Geht noch ! geht noch ! geht noch ! KM 36 in 4:22. Abzweig Taunustor, da kommt mir Gregor schon entgegen ! Bin ich so langsam, oder ist er so schnell unterwegs ? Das gibt es doch gar nicht. Neue Mainzer rauf. KM 37 in 4:24min/km. Opernplatz, rein in die Fußgängerzone, hier ist nochmal super Stimmung, danke Frankfurt. Kämpfen noch 5km. Ich laufe am Taunustor runter, die entgegenkommenden Läufer lenken ein wenig ab, aber jetzt wird es wieder einsam. Taunusstraße, recht ab in die Weserstraße. KM38 in 4:29 genommen. So wird das nicht reichen. Ich baue immer mehr ab. Der Vorsprung ist inzwischen auf 37 Sekunden geschrumpft. Was soll ich machen ? Wenn ich in diesem Schnitt weiterlaufe, dann reicht es nicht. Was für ein Drama. Los jetzt ! Rein in die Kaiserstraße, über die neue Mainzer zum Roßmarkt. KM 39 in 4:25 Gesamtzeit 2:45:53. Nur noch 26 Sekunden Vorsprung auf die Zielzeit. Ich glaube das wird heute nichts. Vorbei am Spendentor. Ja wenn ich am Ende durch den Umweg am Spendentor die entscheidenden Sekunden verloren habe würde ich ausflippen. Ich kann nicht mehr. Das darf doch alles nicht wahr sein. Alles gegeben und jetzt stehe ich vor dem Scherbenhaufen. Ich wüßte auch nicht, wie ich nochmal auf ne 4:15/km kommen soll. Die Batterien sind längst leer. Am Ende mit ner 3:00:30 im Ziel ? Vorbei am Eschenheimer Turm, die Hochstraße runter. KM40 in 4:31 Gesamtzeit 2:50:23. Leute das war‘s würde ich mal sagen. Nur noch 14 Sekunden Vorsprung auf die Zielzeit bei 4:15’er Schnitt. Ich müßte also minimum Schnitt 4:21 laufen. Und das in diesem Zustand ! Ja tick ich denn noch richtig. Los jetzt, alles geben, und wenn ich hier auf der Straße umfalle. Ich werde das schaffen, Nochmal Getränk genommen, Rest über den Kopf. Kämpfen. Noch 2 KM das ist zu packen ! Die Mainzer Landstraße runter. Jetzt ist alles scheiß egal. Ich überhole sogar einige Läufer/innen. Jetzt muß alles ausgeblendet werden. Das werden die schlimmsten 2 KM in meiner Läufergeschichte. Zähne zusammenbeißen. Im Kopf zähle ich vor mich hin, denke an den Zieleinlauf, das Finisher Bier. KM 41 kommt ich schaue auf die Uhr, 4:12min/km, das ist der Wahnsinn ! Los, jetzt nicht locker lassen. Ich werde es schaffen. Abzweig in die Friedrich Ebert Anlage. Ich sehe den Messeturm. Das ist ja noch eine Ewigkeit, und erst hinter dem Turm ist die Festhalle. Weiter durchziehen. Läufer um Läufer überhole ich noch. Ja wollen die denn nicht die Sub 3 laufen ? Ach, das kann mir doch egal sein. Das ist doch jetzt nur noch ein kurzes Stück. Ich sehen den Hammermann. Nein, du schlägst mich heute nicht ! Hartes Training zahlt sich aus, und heute bekomme ich den Lohn dafür. KM 42 und der Abzweig kommt. Die Uhr zeigt 2:58:53. Das wird reichen.



Das lasse ich mir nicht mehr nehmen. Jetzt kommen die schönsten 200 Meter vom Frankfurt Marathon

Der Triumpf ist zum greifen nah ! Rein in die Festhalle. Lärm von allen Seiten. Aber dafür habe ich keinen Blick. Erst muß ich über die Ziellinie. Der Bogen kommt immer näher. Ich laufe durch, was für ein Triumpf 2:59:40 die offizielle Zielzeit.



Zieleinlauf in der Festhalle

Meine Güte was für eine Nummer. Aber ich habe es geschafft ! Ich bin fertig, aber überglücklich. Endlich die Sub 3 ist gepackt. Jetzt wird gefeiert. Ich treffe auf Gregor im Zielauslauf, Er ist eine sagenhafte neue PB gelaufen. Na dann prost. Lauter glückliche Gesichter. Ist das geil !
Jetzt noch duschen und dann ab nach Hause zum feiern.



Umziehen zum Massenduchen, ein Glück war ich relativ schnell im Ziel und mußte nicht lange anstehen

Ein unglaubliches Erlebnis, einmal unter 3 Stunden laufen. Den Frankfurt Marathon kann man nur empfehlen. Lediglich vom Einlauf in der Halle hatte ich mehr erwartet. Aber trotzdem top organisiert. Jetzt wird 2 Tage lang gefeiert.

Sonntag, 4. Oktober 2009

6.Kühkopflauf

Endlich, hat es mal geklappt. Der Kühkopflauf in meinem Heimatort steht auf dem Programm, und ich bin nicht verletzt. Dabei sah es nach dem Darmstadt Marathon gar nicht so gut aus. Ein eingeklemmter Nerv machte mir zu schaffen. Aber mit täglichen Dehnungsübungen und Gymnastikprogramm konnte ich das Problem rechtzeitig in den Griff bekommen. Das Training hatte etwas darunter gelitten, aber die wichtigen Einheiten wurden im Plan absolvieren. Diesmal wollte ich es wissen. Alles geben beim Kühkopflauf. Laufen bis zum umfallen. Einmal wollte ich doch als echter "Erweller" ganz vorne dabei sein, bei diesem inoffiziellen Lauf, auf dem schönen Naturschutzgebiet Kühkopf. Ich kenne hier jeden Ast und Stein. Das ist mein Trainingsgebiet. Das sollte mir doch einen entscheidenden Vorteil verschaffen.
Kurz nach 10 Uhr begebe ich mich auf den Weg zur TV Halle. Hier ist der Start/Ziel Bereich. Alles ist schon aufgebaut. Eine längere Schlange bei der Anmeldung. Sehr familiäre Atmosphäre. Man kennt sich zum größten Teil persönlich.
Ich treffe auf Michael,Gabi,Harald,viele Bekannte aus dem Ort und natürlich Ole, der den Kühkopflauf organisiert.



Die TV-Halle Start und Ziel vom Kühkopflauf



zwei Strecken werden angeboten : Halbmarathon und 9,1km. Für die nicht Ortskundigen ist es ratsam sich die Strecke einzuprägen



Nur mit der Ruhe, Dank vieler Nachmelder wird einfach ein paar Minuten später gestartet



Verpflegung nach dem Lauf, leckere Corny Riegel und viel Süßkram ist auch mit dabei



meine Startnummer, das spart Papier und reicht völlig



Gut gelaunt vorm Start : Frank,Michael,Gabi und Harald

Bei Temperaturen knapp über 12° und Windböen fällt die Kleiderwahl mal wieder sehr schwer. Ich entschließe mich dann doch für kurze Sachen.

Nochmal warmlaufen und dann hoch auf den Damm zu Start. Die Halbmarathonläufer starten nach rechts Richtung Yachthafen auf eine kurze Wendestrecke von nicht ganz 3km, die 9,1 Läufer/innen links gleich zur Brücke.

Los geht es. Um Überholmanöver zu vermeiden, begebe ich mich gleich nach vorne. Ich will versuchen einen Schnitt von 4:10/4:09 pro km zu halten. Sehr schnell bin ich gleich ganz vorne auf Position 3. Nur zwei Läufer, die sich gegenseitig Windschatten geben sind noch vor mir. Ich komme an die beiden nicht ran. Ein schnelles Anfangstempo. Cool bleiben, und nicht beeindrucken lassen. Ich versuche erst mal den beiden auf den Fersen zu bleiben. Es geht auf dem Damm am Sportplatz vorbei. Nun KM1. 4:05 zeigt die Uhr. Sehr schnell für den Anfang. Was haben die beiden wirklich drauf ? Das sieht alles sehr professionel aus. Schön abwechseln mit dem Windschatten. Ich fürchte fast, die ziehen das bis zum Ende durch. Ich kann nur versuchen mein Ding durchzuziehen. Die Wendemarke am Yachthafen kommt. Nun kann man kurz die entgegenkommenden Läufer/innen sehen. Zurück wieder zur TV Halle. Ich komme langsam etwas näher ran an da Führungsduo. An der TV-Halle bin ich bereits im Windschatten. Jetzt nicht abreißen lassen, dran bleiben. Weiter auf dem Damm KM2 4:10 und KM3 sogar 4:02. Jetzt rüber zum Kühkopf. Brücke hoch und gleich mal Platz verschaffen. Die Fußgänger sind auch schon unterwegs. Brücke runter, Geschwindigkeit aufnehmen.



Die Brücke auf den Kühkopf

Weiter geht es auf meiner Trainingsstrecke. Ich bleibe dicht hinter den Führenden. Die Zeiten 4:08/KM4 und 4:13/KM5. Der Abstand wird größer. Die ersten Walker von der 9,1km Runde müssen jetzt überholt werden. Es geht nun runter vom Damm. Ein paar Kurven müssen zeitsparend genommen werden. Das Tempo ist jetzt nicht mehr so hoch, ich versuche mich ein wenig zu erholen. Der Abzweig von 9,1 und HM kommt. KM6 ist ne 4:39 ! Jetzt die beiden Führenden blos nicht aus den Augen verlieren. Ich versuche wieder ran zu kommen. Und tatsächlich kurz bevor es wieder auf den Damm geht, bin ich wieder im Windschatten. Das Tempo bleibt trotzdem bei einer Pace von 4:30. Ich bleibe dicht im Schatten der Führenden. Die Beiden machen eine vorbildliche Führungsabwechslung. Ich nutze das langsamere Tempo zur Erholung. Was soll ich tun ? Ich bin schon gleich auf mit dem Einen. Warten die nur darauf, dass ich die Führungsarbeit leisten soll ? Der Dammbruch kommt. Es geht kurz runter und da gehe ich an den Beiden vorbei. Mal sehen was passiert. KM7 wird ne 4:34 ! Das müßte doch jetzt die Chance sein den Abstand gleich mal zu vergrößern.



Die Gelegenheit die Führung zu übernehmen, der Dammbruch

Ich werde schneller. Mal sehen, die Jungs sind mir weiterhin auf den Fersen, aber es zeichnet sich ab, dass einer von beiden langsamer wird. Weiter Dampf machen. Jetzt keine Schwäche zeigen. Es läuft und der Abstand wird leicht größer. Na also, wenn ich das so durchziehen kann, dann ist heute alles drin. KM8 drücke ich bei 3:45/km ab. Wahnsinn ! Jetzt nicht ausflippen, es ist noch ein langer Weg. Der Neurhein kommt näher. Am Fähranlegestand sind die ersten 10km absolviert. KM9 in 4:02/km. Das kann ich nicht durchhalten. Ich muß bremsen. es geht wieder runter vom Damm auf einen sehr schmalen Weg. Es bietet sich die Gelegenheit nach den Verfolgern zu schauen. Nur noch einer der Beiden ist zu sehen, aber da, plötzlich hat sich ein ganz anderer Läufer dazu gesellt. So ein Mist, das werde ich nicht verteidigen können. Der wird gleich an mir vorbei laufen. Vorbei an Fähranleger jetzt KM10 Zeit : 41:53 ! Viel schneller wird es wohl kaum gehen auf diesem Boden.



Der Neurhein ist erreicht.

Der Wind pfeifft jetzt empfindlich von der Rheinseite. Ein Blick nach hinten zeigt mir, dass der Läufer immer näher kommt. Aber mehr ist bei mir nicht drin. Ich mobilisiere alles. Aber jetzt nicht verrückt spielen, am Ende werde ich durch solche hirnrissigen "Zwischenspurts" noch von den anderen Beiden wieder eingeholt. Die erste Verplegungsstation kommt endlich. Ein Becher Wasser rein und weiter am Rhein bei Seitenwind. Der Abstand bleibt aber scheinbar konstant. Ich schätze mal 10 Sekunden, so wie ich die Stimmen am Verpflegungsstand hören kann. Nicht mehr umdrehen jetzt. Wartet der nur ab, oder was ist da los ? Warum läuft er nicht dichter auf, um im Windschatten Kraft zu sparen. Ich muß weiter mein Ding durchziehen. Der Abzweig zurück nach Erfelden ist erreicht und ich bin immer noch vorne. Über einen eher ungemütlichen Weg geht es weiter. Enge Spurrinnen machen keinen Spaß bei hohem Tempo. Bis KM 13 halte ich einen Schnitt von 4:13/km. Eine Doppelkurve erlaubt mal wieder einen Blick auf die Verfolger. Verdammt, die sind super nah dran. Auch einer der beiden ehemals Führenden ist wieder mit dabei. Jetzt habe ich es soweit geschafft, da lasse ich mich doch nicht überholen. Nochmal eine Schippe drauflegen. Das wäre ein Jammer, hier auf meiner Trainingsstrecke, die ganze Ehre als "Erweller" steht hier auf dem Spiel. Ich muß jetzt den Abstand vergrößern und den Beiden zeigen, dass ich noch Reserven habe. KM 14 und 15 wieder in 4:08. So wie ich erkennen kann, ist nur noch ein Läufer hinter mir. Da haben sich die beiden Führenden vom Anfang wohl doch überpaced. Was hat der Andere aber noch auf der Pfanne. Kann ich nochmal zulegen. der nächste Getränkestand kommt. Wasser rein und weiter mit allem was möglich ist. KM16 in 4:05/km. Noch 5km, das werde ich doch irgendwie schaffen. Den Stimmen nach vom Getränkestand zu urteilen, ist der Abstand weiterhin knapp. Ich drehe mich jetzt nicht mehr um. KM17 4:06/km das passt. Mehr geht wohl jetzt nicht mehr. Gleich knickt der Damm nach links ab. Das ist die Gelegenheit um aus dem Blickfeld der Verfolger zu verschwinden. KM18 in 4:08. Vorbei an der Stockstädter Brücke, den leichten Anstieg nach oben. Ich riskiere einen Blick nach hinten. Keiner mehr da !!! Die habe ich wahrscheinlich abgeschüttelt ! Auf noch die 3 km in einer vernünftigen Zeit, dann wird es reichen. Abzweig nach rechts auf den Lehrpfad zur Erfelder Brücke. Nochmal kurz etwas Geschwindigkeit raus. Ich bin platt. Vorbei an der Schutzhütte. KM19 in 4:12/km. Jetzt gilt es. Ich muß schon die ersten Walker vom 9,1km Lauf überholen, aber kein Problem. Alle machen prima Platz. Jetzt ist mir alles egal, nur noch Volldampf. Das nimmt mir keiner mehr. Ich bin schon am Ende vom Lehrpfad. Auf geht es zur Brücke, KM 20 in 4:03. Die Brücke kommt. Lautstark mache ich mich bemerkbar. Soviele Sonntagsspaziergänger auf der Brücke. Runter geht es. Die paar Treppen nicht gerade gelenkschonend genommen.



Die letzten Meter auf dem Damm oder unten auf der Straße

Es ist nicht mehr weit, ich nehme nochmal an Geschwindigkeit auf. Die Strecke ist wohl doch nicht 21,1km, aber das ist mir jetzt egal. Ich bin auf der Zielgeraden. Ich sehe die Halle, und Niemand ist hinter mir. Die Halle kommt. Jaaaa !!!! Das wars !!!! Ich habe den Kühkopflauf gewonnen. Wie geil !! Meine Handgestoppte Zeit 1:25:26. Das ist über 2 Minuten schneller als der Streckenrekord aus dem letzten Jahr. So hatte ich mir das vorgestellt, aber nicht erwartet.
Gleich mal ein paar trockene Sachen anziehen und jetzt geht es zu den Corny Riegeln !
Gabi ist auch schon da. Mit einer sensationellen Zeit um die 1:31 gewinnt Sie locker die Frauenwertung !
Erstmal den verdienten Kuchen für mich, und für die nicht Vegetarier eine warme Suppe mit Würstchen.



Selbstgemachter Kuchen, wer kann da schon wiederstehen ?



Gemütliche Runde nach dem erfolgreichen Lauf

Spaß hat es gemacht. Die Trainingsmühen haben sich gelohnt. Nächstes Jahr geht es wieder zum Kühkopflauf.