Sonntag, 24. Juni 2012

6.Metropolmarathon Fürth



Trotz extremster Anstrengung beim Mittelrhein Marathon, lies die nächste Anmeldung für 42,195km nicht lange auf sich warten. Der Metropolmarathon in Fürth erschien mir als schöne Veranstaltung. Leider wurde die Voranmeldung bereits am 31.Mai geschlossen, und so blieb mir nur die Nachmeldung für ziemlich heftige 59 Euro am Samstag vor dem Marathon direkt in Fürth.

Dafür warb der Veranstalter mit einem umfangreichen „Leistungspaket“. Dazu später mehr. 59 Euro sind wirklich viel Geld für solch eine Veranstaltung, fällt aber für mich nicht mehr so ins Gewicht, bedenkt man die Übernachtungskosten und die Anfahrt.

Das Training ging schonungslos weiter. Keine Ruhephase nach dem Mittelrhein Marathon. Gegen die seit Wochen entzündeten Fußballen hatte ich spezielle Einlagen bekommen und konnte somit wenigstens halbwegs schmerzfrei trainieren.

Samstag 23.Juni

Die nötigsten Sachen gepackt und die 243km nach Fürth gefahren. Um 14Uhr befinde ich mich schon auf der Fürther Freiheit. Start/Zielbereich mit Marathonmesse und allem was dazu gehört.
Schnell habe ich für total überzogene 59 Euro nachgemeldet. Jetzt noch eine Lösung finden für die entzündeten Fußballen. Beim Training habe ich schon gemerkt, dass die kompletten Kompressionssocken die entzündlichen Fußballen nur noch mehr reizen. Meine Idee daher, einfach ganz normale Falke RU4 Standard Laufsocken und die „nur Waden“ Version der CEP Copression Socks.
Glück gehabt, auf der eher kleinen Messe ist ein CEP Stand, und für 30 Euro werde ich fündig. So, das wär erledigt.



Ganz Fürth freut sich auf die 1.Liga! Das haben die Fürther sich auch verdient!



Start/Ziel Bereich, Event Bühne, Marathonmesse, Startnummernausgabe, Infostand, Kleiderbeutelabgabe alles auf der Fürther Freiheit



Nachmelden für 59 Euro



Ausgediente Schuhe für Afrika. Keine schlechte Sache wenn es wirklich ankommt.



schönes Shirt, aber für 20 Euro extra brauch ich es nicht!



eher kleine Marathonmesse, aber ok.

Weiter ins „Altstadthotel-Fürth“. Für 48 Euro gibt es ein Einzel Zimmer mit Dusche und TV. Günstige Jugendherberge gibt es in Nürnberg, jedoch ist der Aufwand einfach zu groß dass es sich lohnen würde. Lieber mehr zahlen und dafür ca.1km vom Start/Ziel Bereich entfernt. Das Auto kann ich auch bis Sonntagmittag stehen lassen. Das Zimmer im absolut raucherfreien Altstadthotel ist ok.

Mal kurz ausruhen, dann in die Stadt zum traditionellen "Spaghetti aglio olio" essen. Ich hab noch so viel Zeit, daher schaue ich mir zu Fuß Fürth an. Sehr schöne Stadt, das hätte ich so nicht erwartet. Da freue ich mich umso mehr, hier morgen zu laufen. Jetzt zum Essen. Ich entscheide mich für den Italiener „Pizimonio“ direkt an der Fürther Freiheit. Essen geschmacklich durchschnitt aber zu wenig, Personal irgendwie genervt und kein alkfreies Weizen! Schlechte Wahl! Ich lasse das Clausthaler alkfrei stehen und gehe nochmal rüber zur Eventbühne auf der Fürther Freiheit, da gibt es Tucher aklfrei Weizen und live Musik. Ursprünglich wollte ich noch zum Fußball EM publik viewing im Fürther Stadtpark, aber ich bin viel zu müde, also gehe ich zurück ins Hotel.



Macht einen guten Eindruck. Altstadthotel Fürth, mitten in der City. Parkplatz im Hof.



Einzelzimmer 48 Euro, dafür nur 1km weg von der Fürther Freiheit



Bisschen Sightseeing, das Fürther Stadttheater



Die KM Marker sind schon aufgestellt



War schon besser essen gewesen. Das "Pinzimonio" direkt an der Fürther Freiheit



traditionel Abends vorm Marathon "Spaghetti aglio olio" und Salat, leider kein alkfrei Weizen. Clausthaler ist widerlich!

Ich leg mich gleich ins Bett, im Hintergrund dudelt noch der Fernseher mit Fußball EM, aber ich schlafe noch vor 21.30Uhr ein.

Sonntag 24.Juni

Dank viel Schlaf wache ich völlig problemlos und ohne Wecker um 5.00Uhr in der Früh auf. Gleich mal die mitgebrachten Käsebrötchen und ein Ei aus dem Kühlschrank geholt. Bewährtes Marathon Frühstück vom Düsseldorf Marathon. Alles schön reingefuttert, Wasser dazu. Läuferbeutel fertig gepackt. Noch ein wenig entspannen beim fernsehschauen, Strecke auf dem Plan studieren. Die anderen Sachen ins Auto packen, Zimmerschlüssel abgeben und ab geht es zum Startbereich auf der Fürther Freiheit.

Gemütlich durch die Fürther Innenstadt geschlendert. Leider noch kein Laden mit Kaffee offen. Schade. Auf der Fürther Freiheit ist schon ganz schön was los. Jetzt umziehen, nochmal aufs Dixi Klo, Läuferbeutel abgeben. Und ja diesen bescheuerten Chip am Schuh befestigen. Eine einzige Katastrophe! Man muß erst die Schnürung einstellen, dann die Drähte durch die Löcher führen (wie vom Hersteller beschrieben), jetzt den Chip irgendwie festmachen. Klappt nicht! Die Drähte sind zu kurz!

Was ist denn das für ein Dreck! Also nochmal Schnürung enger, damit die Drähte mehr Spiel haben. Reicht immer noch nicht um eine sichere Schnürung zu gewährleisten. Das hält doch nicht über 42km! Und überhaupt wohin mit den Schnürsenkeln? Also das ist wirklich das dümmste was mir je an Chipsystemen untergekommen ist. Langsam werde ich nervös. Ich muß ja zum Start. Bei so vielen Starten wird das sehr eng werden, und ich habe kein Bock auf eingequetschtes laufen oder Slalom. Total entnervt beschließe ich den Chip jetzt einfach mit den Drähten an den Schnürsenkel irgendwie zu befestigen – quasi wie beim Mika-Chip. Chip ist dran, wird schon irgendwie gehen.



Fertig umgezogen, nur der Chip muß montiert werden



Wie üblich, anstehen fürs Klo



Was für ein Mist! Dabei hat doch jeder einen Mika-Chip.



irgendwie hingefriemelt. Korrektur der Schuhschnürung jetzt nicht mehr möglich.

Jetzt schnell zum Start! Es reicht noch, ich befinde mich in einer der vorderen Reihen. Es gibt noch ein paar Ansprachen, unter anderem auch von einem geistlichen Vertreter. Aus den Lautsprechern dröhnt die Anfangssequenz des genialen 70’er Rock Klassikers „The faith healer“ von der Alex Harvey Band. Der Countdown wird runter gezählt, der Startschuss fällt. Die Musik wechselt nun zu AC/DC „Highway to Hell“, ein paar Sekunden später überschreite ich die Startlinie.

Gleich mal sehen dass man gut wegkommt. Bloß nicht irgendwo eingequetscht werden. Scharf nach rechts, direkt auf den Bahnhofsplatz zu. Der wird umrundet, vorbei am Fürther Hauptbahnhof auf die Gebhardtstraße. Das Tempo ist hoch, aber ich gehe erst mal mit. Zur linken ist eine Dusche zum durchlaufen aufgebaut und darüber spielt eine Band. Der erste von angeblich 27 Acts an der Strecke. KM1 drücke ich in 4:20min ab. Abzweig links in die Jakobinenstraße. Die Strecke führt leicht abschüssig auf den Stadtpark zu.

Rein in den Park, weiter im Schatten an der Pegnitz entlang. KM2 sogar in 4:06min. Das ist viel zu schnell, aber wohl durch das Gefälle bedingt. Karlsteg über die Pegnitz rüber, jetzt in der Sonne da knallt schon die Hitze auf den Kopf. Das wird heute sehr warm werden. KM3 in 4:18min. Weiter unter der Ludwigbrücke durch, ansteigendes Gelände in den Stadtteil Ronhof hinauf. Ronhof? Da war doch was? Richtig! Das Fußball Stadion von Greuther Fürth! Über die Erlanger Straße rüber auf den Laubenweg zu, Abzweig links. KM4 in 4:28 deutlich langsamer genommen.

Da ist sie! Die „Trolli Arena“ oder früher „Playmobilstadion“. Die Spielstätte vom frisch gebackenen 1.Ligisten Greuther Fürth. Genau hier ist der Wendepunkt. Rein ins Gelände, direkt hinter der Haupttribühne befindet sich der Verpflegungsstand. Wasser geschnappt, wieder raus auf den Laubenweg. Eine super Sache, uns hier diese Schleife durch das Stadiongelände laufen zu lassen! Überhaupt die ganze Stadt ist stolz auf seinen Fußballverein. Das merkt man. Und ich freue mich mit den Fürthern. Den Aufstieg haben die sich wirklich verdient!



Gleich zu Anfang vorbei am Fürther Hauptbahnhof



Die Trolli Arena. Heimspielstädte von neu Bundesligist Greuther Fürth. Bildequelle: franconia

Abzweig alte Reutstraße über die Autobahn 73 in den Stadtteil Poppenreuth. Noch vor der Autobahnbrücke bereits das 5km Schild, was aber überhaupt nicht stimmen kann. Denn ich wäre sonst den letzten km in 3:36min gelaufen. Also vergessen wir das ganze mal. Wieder rechts, Dieselstraße dann Hans-Vogel-Straße. Zur linken ein riesiger IKEA Markt. Die Läufer biegen nach rechts auf ein Firmengelände ab. Was ist das denn jetzt? Hinterher, wird schon stimmen. Ach so, hier ist der nächste Versorgungsstand aufgebaut.

Also über die Versorgungspunkte kann man wirklich nicht meckern. Das klappt prima! Überall reichen Helfer Waser, Iso, Riegel, Banane, Melone und sogar Energy Gel in Tuben. Ich bleib im kompletten Lauf bei Wasser. Ein Schluck trinken, den Rest über den Kopf! Wieder runter vom Firmengelände geht es gleich links in die Wilhelm-Hoegner-Straße. Aha! KM6 jetzt deutlich länger gebraucht mit 4:49min. Also war der KM5 Marker falsch postiert! Über den Steinfeldweg und Strudelweg geht es zurück auf die Hans-Vogler-Straße. Abzweig rechts in die Georg-Zorn-Straße. Immer wieder kleine Gruppen von Zuschauern an der Strecke. Über die Heubrücke wird die Autobahn 73 erneut überquert. KM7 sogar in 4:11min. Ich merke bereits den Kräfteverschleiß, muß jetzt unbedingt etwas bremsen.

Durch die Wiesenstraße kommen wir wieder in den Stadtpark. Zur linken ein paar Kleingärten. Wieder im Schatten laufen, das tut gut. Man kann das Läuferfeld jetzt schön überblicken, denn gleich folgt der Abzweig rechts. Das sind schon einige vor mir. Bestimmt größtenteils HM Läufer/innen anders kann ich mir das nicht erklären. KM8 in 4:25, das ist immer noch zu schnell, aber jetzt wohl nicht mehr zu ändern. Nun bin ich auch auf dem Querweg geradezu auf den Röllingersteg über die Pegnitz. Wieder ein Live Act an der Strecke. Das klingt nach Flöte oder sowas. Die geben sich ja alle Mühe, aber ehrlich gesagt Heavy Metal wäre mir jetzt lieber. Ich brauch jetzt irgendwas das pushet.

Wieder auf der Hauptstrecke angekommen geht es gleich die Jakobinenstraße ansteigend rauf. Das zehrt an den Kräften. Mir wird nun endgültig klar: „Ich habe mich mal wieder völligst überpaced“. 44.Marathon und immer noch nix dazu gelernt! Stur weiterlaufen, die Kuppe ist ja fast erreicht. Über die Nürnberger Straße rüber, gleich links runter in die Unterführung der Bahnlinie. Na das ist ja super. Hier unten ist ne U-Bahn Station. Schöne kühle Luft aus dem U-Bahnschacht. Aber gleich knallt wieder die Sonne auf den Kopf. KM9 in 4:21min. Irgendwie schaffe ich es doch dieses Tempo zu gehen. Die Frage ist nur wie lange noch?

Wieder ein Anstieg! Über die Ritterstraße in die Herrnstraße. Ein Helfer zeigt den Abzweig rechts in die Amalienstraße. Schon wieder kommen mir Läufer entgegen. Schleife laufen um die St.Pauls Kirche und jetzt bin ich auch auf der Gegenspur. Der 10km Marker kommt, 43:16min für die ersten 10km! Das ist ein Schnitt von 4:19min/km. Das wird total in die Hose gehen! Wie konnte ich bloß so überziehen. Die Herrnstraße wird überquert, es geht in Richtung Südstadt. Die Sonnenstraße runter. Der Name passt, ich habe wirklich zu kämpfen mit den unerwartet hohen Temperaturen. Der Abzweig in den Südstadt Park. KM11 in 4:27min. Keine Ahnung warum das noch so gut läuft.

Im Zick Zack Kurs geht es durch den Park. Hier nutzen leider fast alle Läufer/innen die Abkürzung über den Rasen. Eine Sauerei ist das. Nicht nur hier im Südstadtpark. Überall wird abgekürzt. Es kotzt mich echt an. Vorbei an der Musikschule Fürth geht es in die „grüne Halle“. Diese wird durchlaufen! Wieder eine tolle Idee. Bisschen Programm ist auch in der Halle. Prima! Das macht Spaß. Wieder raus auf der anderen Seite der Halle auf die Krautheim Straße. Über die Ullsteinstraße auf die große Flößaustraße. Versorgungspunkt Wasser geschnappt. KM12 mit 4:03min abgedrückt.

Ich bin doch hier im falschen Film! Wie in aller Welt kann ich diese Zeiten laufen? Wieder der KM Marker falsch postiert? Über eine Seitengasse geht es rüber in die Kaiserstraße. Leicht abschüssig die Straße verlassen wir die Stadt. Die Verzweigung von 1.Runde und 2./3.Runde kommt. Jetzt muß erst mal die große Schleife gelaufen werden. Über die Rednitz Richtung Dambach. KM13 mit 4:30min ist immer noch super. Weiß gar nicht wo ich noch die Kraft dafür her nehme. Dambach hat jetzt echt schon den Charakter einer Ortschaft. Trotzdem gibt es immer wieder lautstarke Unterstützung an der Strecke. KM14 in 4:37min. Langsam geht die Schnitt-Pace nach oben. Sofort werden die Erinnerungen an den Mittelrhein Marathon geweckt. Aber ich fühle mich noch besser als an gleicher KM Stelle vor 3 Wochen im Rheintal. Weiter nach Unterführberg. KM15 eine 4:18min. Das ist ja sensationell!

Unter der Bahnlinie durch in die Stadtteile Hardhöhe/Unterfarnbach. Immer weiter geht es gerade aus auf der Zoppoter Straße bis zu einem genialen Stimmungsnest auf einem Parkplatz. Das ist echt toll, hier ist richtig was los. Super Live Musik, Bier und viele Menschen. Echt schade, dass dieser Event auf der großen Schleife liegt, welche man nur einmal läuft. Mit frischem Schwung über die Breslauer Straße. Nächster Marker kommt. Je 4:34min/km für KM16 und 17. Es wird Zeit für den Gel-Pack. Das ist ja hier überhaupt kein Problem, denn alle furz lang gibt es Versorgungsstände mit Wasser zum runterspülen. Weiter über Stettinerstraße, Coselerstraße und Hardstraße auf die Berlinstraße. KM18 eine 4:21min. Wenn ich nicht völlig einbreche, ist hier heute eine neue Marathon Bestmarke nach Knieoperation drin.

Wenn wir schon beim Thema wären, wie sieht es aus. Kurzer Check. Knie -> prima, Sprunggelenk-> keine Probleme. Fußballen -> merkt man leicht aber ist ok. Wir verlassen die Wohngebiete und die Strecke führt durch das Rednitztal. Die Rednitz wird überquert. Endlich wieder auf der Hauptstrecke. Entlang der Uferpromenade direkt an der Rednitz. KM19 sehr gut mit 4:29min. Gleich geht es in die Altstadt. Staustufe auf der Rednitz zur linken, auf der rechten die Fürther Stadthalle. Über die Königstraße direkt auf den „Grünen Markt“. Super Stimmung hier in der Innenstadt. Leider auch Kopfsteinpflaster.



Endlich in der Altstadt, jedoch fast ausschließlich mit Kopfsteinpflaster. Bildquelle: Björn Bornhöft



Der "grüne Markt" im Hintergrund die St.Michael Kirche

Über den Marktplatz geht auf die Gustavsstraße. KM20 in 4:31min abgedrückt. Direkt vor mir der Blick auf den Turm der St.Michael Kirche. Das Kopfsteinpflaster ist heftig, aber die gute Stimmung in der Altstadt hilft über das Kopfsteinpflaster hinweg. Kurzes Stück auf den Königsplatz. Auf der linken Seite das jüdische Museum, gerade aus das Rathaus. Die Strecke führt direkt auf das Rathaus zu. Und es kommt noch besser! Es geht mitten durch das Rathaus durch! Super Idee! Das macht mir hier immer mehr Spaß!



Gustavsstraße



Das Fürther Rathaus

Weiter geht es in den Kohlenmarkt, hier ist jetzt die Fußgängerzone mit den vielen Geschäften. Eine Square Dance Gruppe heizt gut ein. Gleich dabei ein weiterer Versorgungspunkt. Das ist echt top in der Innenstadt. Ich bin froh dass ich hier noch 2x vorbei komme. Weiter in der Fußgängerzone Schwabacher Straße. Dann Abzweig links in die Rudolf-Bretscheidstraße. Ich kann die Fürther Freiheit schon sehen und natürlich hören. Top Stimmung, denn die Halbmarathonies haben es bereits geschafft. Ich dagegen laufe ganz rechts, abgesperrt vom Ziel durch den Zielbogen. Die 2. verkürzte Runde beginnt. HM Durchlauf Zeit bei 1:32:32. Ganz ungläubig schaue ich auf die Uhr. Wahnsinn! Aber jetzt wird es wirklich zäh! Mal sehen wie lange ich das Tempo noch halten kann.



Fürther Innenstadt, Versorgungspunkt und Rathaus



Die Halbmarathonies haben es geschafft. Bei mir ist es erst die Häfte

Wieder vorbei am Bahnhof. Runter die Gebhardtstraße. Ich laufe jetzt größtenteils alleine. Das war ja klar. Jakobinenstraße im Gefälle runter. Die schnelleren Läufer kommen auf der Gegenseite schon rauf. Rein in den Stadtpark, aber jetzt zeigt ein Helfer auf die Brücke über die Pegnitz. Das ist jetzt die verkürzte Runde. KM23 dank Gefälle sogar in 4:07min gelaufen. Es dauert gar nicht lange da bin ich auch schon wieder auf dem Hauptkurs.

Röllingersteg über die Pegnitz, Jakobienenstraße rauf. Unter der Bahn durch. Herrnstraße rauf, Abzweig bis zur St.Pauls Kirche. Ich bin platt, Pace der letzten beiden KM war 4:45min. Ich hab’s gewußt, jetzt kommt die Quittung für die schnelle erste Runde. Noch 17km zu laufen, das gibt ein Drama! Einfach weiter. Die Zeit ist so gut, es wäre ein Jammer nichts daraus zu machen. Wenn ich irgendwie unter 5min/km bleiben kann dann gibt das immer noch ne gute Zeit. Weiter in die Südstadt. KM26 in 4:39min. Na also! Südstadtpark, Zick-Zack Kurs laufen. Und plötzlich was ist das? Walker! Hier sind Walker auf der Strecke! Nebeneinander, zu zweit, zu dritt, zu viert! Ich flipp aus! Platz da! Achtung Läufer!

Es hilft nur bedingt, man muß ein bisschen Slalom laufen. Schnell noch ein Pulk überholt, sonst hab ich die auch noch in der „Grünen Halle“ vor mir. Gerade noch so geschafft! Die Halle kann ich problemlos durchlaufen. Jetzt ist wieder Platz auch der Straße. Ich erinnere mich. Es stand in der Ausschreibung. 10,5km Lauf und Nordic Walking. Die sind um 10 Uhr auf das Feld losgelassen worden. Ein gutes hat das allerdings, KM27 laufe ich durch den Zorn in 4:22min.

Leicht gereizt geht es raus aus der Stadt, die Verzweigung kommt. Ich muß jetzt rechts auf den Radweg anstatt wie in Runde 1 nach Dambach zu laufen. Es wird richtig eng. Ich sehe nur noch Walker vor mir. Teilweise in 4’er Gruppen laufen. Die meisten kommen vom OBI Franken Baumarkt. Man kann das gleich sehen, am T-Shirt mit dem Bieber hinten drauf. Einige der OBI Mitarbeiter machen hier wohl einen lustigen Sonntagsausflug. Tippen auf dem Handy rum und stecken sich Kippchen an. Trotzdem KM28 in 4:28min. Ja bin ich denn hier auf einen Firmenlauf? Ich bin kurz vorm platzen. Muß teilweise im Gras überholen. Total überlaufen ist hier der viel zu schmale Weg. Was hat sich der Veranstalter nur hierbei gedacht? Bisher hat alles so super geklappt, ich war wirklich begeistert von Fürth und jetzt sowas!

Raus aus dem Rednitztal auf die Straße. Wieder mehr Platz, aber überall die Spaziergänger mit dem Bieber auf dem Rücken. Noch einmal eine Wendepunktstrecke auf der Dambacher Straße, bevor es wieder runter geht ins Rednitztal. Die Strecke führt jetzt erneut an der Uferpromenade der Rednitz entlang. Wir sind wieder auf der Hauptstrecke. Ich hab schon ewig kein KM Marker mehr gesehen. Irgendwas stimmt doch hier nicht. Immer weiter an der Rednitz. Es ist wieder Platz zum laufen. Endlich der KM30 Marker. 10:02min für die letzten beiden KM. Hab ich jetzt schon die 5’er Marke überschritten? Das kommt mir aber ehrlich gesagt gar nicht so vor. 2,14km zeigt der Forerunner an. Bei allen Messfehlern, hier passen die KM Marker nicht!

Einfach weiterlaufen, nicht verrückt machen lassen. Ich bin immer noch gut unterwegs. Gesamtzeit jetzt 2:14:19. Noch gut 12km zu laufen. Das müßte doch zu packen sein, die diesjährige Bestmarke von 3:14:12 aus Düsseldorf zu knacken. Den Schnitt muß ich unbedingt unter 5 Minuten halten. Wieder rein in die Altstadt. Tolle Stimmung, aber jetzt laufen schon ab und zu Passanten auf der Laufstrecke rum. Noch muß ich nicht sinnlos ausweichen. Weiter zum Rathaus. KM31 mit Unterstützung der Altstadt in 4:35mim. Sehr gut! Durch das Rathaus durch. Ich will gerade raus auf den Hof vorm Rathaus, da kommt mir doch eine Passantin im Torbogen entgegen. Fast ein Zusammenstoß. Warum machen die Ordner hier nichts!



Super Idee, die Strecke führt direkt durch das Fürther Rathaus!

Ich kann das jetzt nicht mehr für gut befinden. Wie stand es doch im „Leistungspaket“: "abgesperrte Strecke mit Kilometer Tafeln". Eine Absperrung kann ich nicht sehen. Natürlich kann man nicht verlangen, dass die Innenstadt abgesperrt wird. Aber gerade solche Engstellen wie der Durchgang des Rathauses, sollte doch wenigsten abgesperrt werden. Durch die Fußgängerzone geht es wieder zur Fürther Freiheit. Hier ist immer mehr los. Die meisten Halbmarathonies sind jetzt im Ziel. Nur noch die zahlenmäßig weit unterlegenen Marathonläufer machen sich auf in die 3.Runde. Obwohl hier Absperrband ist, überqueren die Leute nach Herzenslust die Laufstrecke. Zwei Fahrräder fahren einfach nicht weiter. Einen Jungen der über die Straße rennt, kann ich nur noch mit den Händen zu Seite schieben.

Die letzte Runde werde ich irgendwie noch schaffen. Total ausgepowert am Bahnhof vorbei die Straße runter. Schwung mitnehmen auf der abschüssigen Jakobinerstraße runter. KM33, Gesamtzeit 2:28:39. Noch gut 9km. Mir bleiben 46 Minuten um unter der angestrebten Sub3:15 zu bleiben. Kurzer Abstecher durch den Stadtpark, die Jakobinerstraße wieder rauf. Das geht ja fast überhaupt nicht mehr. Zusammenreißen! Kuppe ist erreicht, jetzt ganz locker weiter. Bahnunterführung, wieder Herrnstraße Richtung Wendepunkt St.Pauls Kirche. KM35 Marker, 2:38:13, 9:33min für die letzen beiden KM gebraucht.

Dranbleiben, jetzt auf keinen Fall locker lassen. Es sind nur noch 7km! 2 davon durch die Altstadt, das geht doch fast von alleine. Weiter zur Südstadt. KM36 jetzt doch in 4:59min. Geht da denn gar nix mehr. Ich darf es jetzt nicht vermasseln. Kämpfen bis zum umfallen. Südstadtpark. Zum Glück keine Walker mehr. Man kann ganz normal durchlaufen. Ein letztes Mal durch die „Grüne Halle“. KM37 in 4:53min. Gesamtzeit 4:48:05. Über 26 Minuten Zeit, um unter der Düsseldorf Marke zu bleiben. Wieder das Rednitztal. Hier fahren jetzt sogar schon Radfahrer rum! Ist aber zum Glück kein Problem.

Wo bleiben die KM Marker? Ich bin schon auf der Dambacherstraße. Endlich die 39! 9:18min für die letzten beiden KM. Das ist in dieser Phase sehr gut. Gesamtzeit 2:57:23! Das lasse ich mir heute nicht nehmen. Auf los noch 3km! Wendepunktschleife laufen und….. jetzt dreh‘ ich durch! Da versucht doch gerade jemand sein Auto auszuparken incl. wenden in 3 Zügen! Ja, geht's noch? Die Ordner schütteln nur den Kopf, aber schreiten trotzdem nicht ein. Ich komme noch ohne Probleme vorbei.

Runter zum Rednitzufer, die Promenade entlang. Den letzten Rest rausholen, auch wenn alles nur noch weh tut. Die Altstadt kommt, es geht fast gar nichts mehr. Das Kopfsteinpflaster tut sein übriges. Ich finde keine KM Marker mehr, kann nur hoffen dass es am Ende reicht. Grüner Markt, St.Michaels Kirche, Rathaus Durchlauf, nochmal tolle Stimmung in der Fußgängerzone, ich höre die Fürther Freiheit! Abzweig in die Rodolf-Breitscheid-Straße.



KM42 Marker ist zu sehen! 3:12:16 auf der Uhr. Los alles geben, dann bleib ich unter der 3:13! Nochmal zum Endspurt angezogen. Es geht auf den roten Teppich, die Uhr ist zu sehen. Unter 3:13! Das langt! Jaaaaaa!! Ich freue mich, es hat sich gelohnt! Zieldurchlauf bei 3:12:55! Beste Marathonzeit für 2012. Super!



Die letzen Meter zum Ziel



Ja! 3:12:55 so langsam komme ich wieder an die alten Marathonzeiten ran.

Im Ziel wird gleich der Chip angenommen. Wenigstens wird das Ding wieder verwendet wird mir versichert. Jetzt endlich zu dem versprochenen Marathon Buffet. Hier hat der Veranstalter extra einen Bereich für die Marathonfinisher hergerichtet. Doch kaum bin ich dort, da gehen auch schon die Diskussionen los. Jeder regt sich über die Spaziergänger aus der 2.Runde auf. Nach ein paar alkfreien Weizen geht zur Kleiderbeutelrückgabe und dem Shuttle Service zu den Duschen.



Sehr schön. Verpflegungsbereich nur für Marthonfinisher



Mit dem Shuttle Bus zu den Duschen

Frisch geduscht zurück auf der Fürther Freiheit will ich mir im Zielbereich noch ein alkfreies Weizen genehmigen, aber längst sind die alkfreien Weizen aus. Das ist schon ein starkes Stück. Bedenkt man das gerade die 4:30 Finisher im Versorgungsbereich einlaufen, und sich schon die ganze letzte Runde auf dieses Bier freuen……….
Schade, ich schau mir noch die Siegerehrung an und kauf‘ mir halt noch ein schönes Tucher alkfei.



Bisschen Siegereherung schauen



Tucher alkfrei zum Abschluss