Diese 5’er Läufe mag ich eigentlich gar nicht. Nichts wird es mit einer Renneinteilung, oder langsam angehen. Das bringt hier alles nichts. Hier heißt es von Anfang an, laufen was das Zeug hält, und irgendwie diese 5km hinter dich bringen. Warum mache ich dann diesen Lauf überhaupt mit ? Die Erklärung ist einfach. Der Lauf selbst ist einfach klasse. Es geht 3 ½ Runden durch die Darmstädter Innenstadt. Es gibt viele Zuschauer. Die Stimmung ist top. Der Preis von 13€ (incl. Nike Funktionsshirt) ist super günstig. Der Lauf hat eine sehr lange Tradition. Viele behaupten dies wäre „die Mutter aller Stadtläufe“.
Was das Training hierfür angeht, war es diesmal äußert schwierig. Ich hatte gerade das Marathontriple erfolgreich überstanden und versuche die Probleme an Leiste/Schambein irgendwie in den Griff zu bekommen. Ganz lockeres Training ist angesagt. 2 Wochen lang nur easy. Meistens lockere 10-12 KM, und am Wochenende auch mal über 25km. Keine Intervalle oder Tempoläufe. Die Leistenprobleme werden etwas besser, und so traue ich mich sogar am Tag vor dem Wettkampf 4 Steigerungen ins Abschlusstraining einzubauen.
Frühzeitig fahre ich nach Darmstadt. Der Lauf ist erst um 19:40 Uhr. Aber ich muß ja noch Startunterlagen holen, umziehen, Treffen mit Foris usw. Die Startunterlagen gibt es wie immer beim Sport Hübner. Hier kann man nochmal schön nach Laufsachen schauen und plaudern, mit der lokalen Laufgröße Abdel Graine.
Startnummern und T-Shirt Ausgabe beim Sport Hübner
Um 19:15 Uhr gibt es beim Ditsch Bretzel Stand einen kleinen Treff mit Thomas und Dominik (der extra für einen 5’er aus Fulda angereist ist !). Am Startplatz treffen wir noch auf Michael und Sascha. Zum anfeuern sind Gergor und Harald an die Strecke gekommen.
Es ist irgendwie schwülwarm, das warmlaufen reicht mir schon. 19:40 Uhr es wird eng am Ludwigsplatz. Jeder versucht noch irgendwie einen guten Startplatz zu bekommen. Ich starte aus, naja sagen wir mal 4. oder 5. Reihe. 299 Starter dicht gedrängt. Für mich zum letzten mal die „normale“ Klasse. Nächstes Jahr muß ich dann in der Senioren Klasse starten.
Der Start am Ludwigsplatz
Los geht’s! Ich versuche gleich mal in eine bessere Position zu kommen. Alles noch sehr eng. Runter die Elisabethenstraße, vorbei an Karstadt. Das erste Stück führt gleich hinunter zum Luisenplatz. Ab dort werden dann 3 Runden gelaufen. Aber dann mit dem müheseligen Anstieg rauf zur Kuppelkirche. Scharf rechts in die Wilhelminenstraße, zur rechten das Luisen Center. Tolle Stimmung, es läuft. Das Ziel ist auf dem Luisenplatz aufgebaut. Aber dort wird die „3“ hochgehalten, also ab jetzt 3 Runden.
Tolle Stimmung am Luisenplatz
Das Tempo ist brutal, Eine Kurve wird vor dem „langen Ludwig“ gelaufen. Hier steht jetzt Gregor und Harald. Super, mit Unterstützung läuft es doch viel besser. Rein in die enge Passage am Carree. Wieder raus auf den Carree-Platz.
Einlauf ins Carree
Tolle Stimmung, hier ist echt was los. Das ist der Vorteil wenn man Runden läuft. Weiter geht es scharf rechts in die Ernst-Ludwig-Straße, und kurz darauf wieder links, durch die engen Passagen, in Richtung Piazza an der Stadtkirche. Die Stadtkirche vor Augen sofort wieder rechts die gefürchtete Treppe an der Piazza hinauf. Geht doch ! Aber oben angekommen, schon leichte Ermüdungserscheinungen. Durch die überdachte Passage geht es auf die Schulstraße. Scharf rechts und schon kann man den Start am Ludwigsplatz sehen.
Sammelplatz für die Läufer/innen - der Ludwigsplatz
Kurz vorm Startplatz ist der erste Kilometer absolviert. Jetzt bin ich gespannt. 3:38/km. Das ist ja irre ! Das halte ich nie durch. Der Hammer kommt ja jetzt erst. Diesmal geht es nach Karstadt links hinaus zur Kuppelkirche. Der Anstieg läßt sich noch ganz gut nehmen. Aber ich bin froh, als ich am Wendepunkt vor der Kuppelkirche bin. Da muß ich jetzt noch 2 mal rauf ! Das schaffe ich unmöglich in diesem Tempo. Jetzt erst mal ein wenig erholen. Immer gerade aus runter bis zum Luisenplatz. Ein schönes Bild hat man hier vor Augen. Von beiden Seiten feuern die Zuschauer an. Mit erholen wird’s also nichts. Am Ziel wird jetzt die „2“ hochgehalten.
Der Zieldurchlauf, 3x muß man hier durch, bevor man dann in den Zielkanal nach rechts darf
Oh je ! Wie ich diese kurzen Läufe doch hasse. Los zusammenreißen. Die lange Kurve rum auf dem Luisenplatz, und plötzlich steht da ein Arbeitskollege von mir. Ja das gibt es doch gar nicht. Das ist ja super. Ich freue mich, und weiche von der Ideallinie ab, um mich bei Ihm per Handschlag dafür zu bedanken. KM2 zeigt die Uhr mit 3:37/km. Ich weis nicht wie, aber ich habe das Tempo sogar gehalten. Weiter geht es : Carree - Ernst-Ludwig-Straße – Piazza. Wieder die Treppe. Wenn es doch schon die letzte Runde wäre. Wieder mal mitreißen lassen beim Start. Ich lerne es wohl nie. Ein Blick auf den Pulsmesser 177 (97% HFmax). Ich laufe schon am Anschlag. Vorbei am Sport Hübner. Klasse Stimmung. Hier läuft laute Musik. Wieder hoch zur Kuppelkirche. Ich gebe nochmal alles. Anfeuerung von beiden Seiten. Das braucht man hier auch. Ich kann einfach nicht mehr dieses Tempo halten. Auf nochmal bis zur Kirche, dann geht es abwärts. Da kann ich wieder Kräfte sammeln. Fast am Wendepunkt kommt die Zeit für KM3. Immer noch eine 3:45/km. Auf geht’s nochmal runter zum „langen Ludwig“ dann ist es noch eine Runde. Durchhalten ! Das wird eine neue Bestzeit. Ein letztes Mal vorbei am Ziel. Die „1“ wird hochgehalten. Gregor und Harald feuern noch mal mächtig an. Durch‘s Carree geht es weiter. Ich bin total platt. Ich muß diese Runde noch irgendwie packen. Die Stadtkirche kommt, Treppe an der Piazza hochgekrochen.
die gefürchtete Treppe an der Piazza.........
Oben in der Passage bleibt einem fast die Luft weg. Ich komme fast nicht mehr in Tritt. Die Uhr meldet KM4 mit einer 3:52/km. Macht insgesamt 14:52. Die PB ist zum greifen nah ! Ich muß den letzten KM nur noch unter 4min laufen. Vorbei am Ludwigsplatz, Elisabethenstraße runter, noch hoch zur Kuppelkirche. Sofort kommt die Anfeuerung der Zuschauer „auf Frank, es ist gleich geschafft“. Tolle Zuschauer, ich fühle mich fast ein bisschen wie in Luxemburg. Jetzt nicht mehr schlapp machen. Wenn ich die Wende an der Kuppelkirche hinter mir habe kann nichts mehr schiefgehen. Ich quäle mich auf den letzten Reserven hinauf. Die Wende. Jetzt nur noch laufen lassen. Fahrt aufnehmen zum Endspurt. Nochmal alles rausholen. Das Ziel kommt immer näher, zur rechten schon das Luisen Center. Die Uhr zeigt weit unter 19 Minuten. Laufen was das Zeug hält. Die letzten Meter. Jaaaa !!! Geschafft !!!!
Was für ein Stau im Zielkanal. Aber das stört mich nicht. Ich schau mal auf die Uhr. 18:36 !!!! Jaaaaa !!!! Bestzeit. Und ganz ohne Intervalltraining oder sonst irgendwelche Tempoläufe. Ich bin super zufrieden. Gegen den Durst gibt es original Darmstädter Wasser aus dem Wasserhahn. Das gehört hier einfach dazu. Wie soll man auch bei dem geringen Betrag von 13 Euro noch Bier, Bananen und Isogetränke bereitstellen. Das ist schon in Ordnung so. Ich treffe im Zielauslauf auf Dominik, Thomas und Sascha. Nach einem kurzem Zielplausch, schnell trockene Sachen holen und an die Strecke stellen. Den im nächsten Lauf startet Michael und es kommen noch die Eliteläufe.
Stadtlauf gut überstanden Frank und Thomas
Schön war’s wieder in Darmstadt. Auch wenn 5km einfach nur ätzend sind, ich komme nächstes Jahr wieder.
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